Balve/Berlin. Die Förderbank KfW hat 245 Millionen in den Märkischen Kreis gepumpt. Doch jetzt die Bauförderung auf der Kippe.
Normalerweise führt sie in Nischendasein in der Wirtschaftsberichterstattung: die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW genannt. Dieser Tage stand die Anstalt des öffentlichen Rechts plötzlich im Mittelpunkt des Interesses. Bundeswirtschaftsminister Robert Harbeck (Grüne) hatte kurzerhand den Geldhahn für Gebäudeförderung der KfW zugedreht. Begründung: zu viele Anträge. Ein Hauptstadt-Thema? Nicht nur. Die KfW spielt auch für den Märkischen Kreis eine große Rolle.
Voriges Jahr flossen rund 245 Millionen Euro an Krediten und Zuschüssen der bundeseigenen KfW in den Kreis: Das teilte die heimische Bundestagsabgeordnete Bettina Lugk (SPD) mit. Sie bezog sich auf KfW-Förderbericht fürs vorige Jahr. Insgesamt wurden 5667 Anträge auf KfW-Förderung gebilligt. Das bezieht sich auf Unternehmen wie auf Privatpersonen.
„Das ist eine beachtliche Summe“, meinte Lugk. Wie wurde die Förder-Torte aufgeteilt?
Mit rund 73,2 Millionen Euro wurden heimische Privatunternehmen gefördert,
Privatpersonen und -haushalte erhielten Kreditzusagen und Zuschüsse über 105,7 Millionen Euro.
Mit rund zwei Millionen Euro wurden Investitionen von Städten, Gemeinden und öffentlichen Unternehmen in kommunale und soziale Infrastruktur unterstützt.
Daneben vergab die KfW aber auch günstige Kredite ins Kreisgebiet. Wer profitierte davon?
Kredite über insgesamt 93,3 Millionen Euro gingen an bestehende Unternehmen und Gründer. Ein erheblicher Teil der Gelder davon gilt als Corona-Stütze. 41,1 Millionen Euro entfielen auf Corona-Sonderkredite für Betriebe, die besonders von der Krise betroffen sind. Das Programm wurde 2020 gestartet. Es wurde zuletzt bis zum 30. April verlängert.
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Politisch gewollt ist die Förderung der E-Mobilität. Auch die Stadtwerke Balve/Menden machen mit. So können sich Interessenten bis zum 24. Februar auf der Mobilitätstestinsel in LangenholthausensSokola.de über zukunftsweisende Angebote informieren.
Ausbau von E-Ladesäulen
Die Finanzierung der Verkehrswende kostet Geld. Die KfW finanziert sie zumindest teilweise. So erfreut sich die KfW-Förderung privater E-Ladesäulen – wie es heißt – „zunehmender Beliebtheit“. Im vergangenen Jahr haben 2762 Privathaushaushalte und 44 Gewerbetreibende diese Fördermöglichkeit genutzt. Drei Millionen Euro gab’s an Zuschüssen.
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Lugk: „Insbesondere in den ländlichen Regionen bedarf es eines Ausbaus der Lademöglichkeiten für Elektroautos in der Fläche. Der Kauf von klimafreundlicheren Autos sollte keinesfalls an einer Unterversorgung mit Ladestationen scheitern.“
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Und die Bau-Förderung, die jüngst zum sprichwörtlichen Stein des Anstoßes wurde? Voriges Jahr haben 837 Häuslebauer im Kreis Unterstützung von der KfW erhalten. Summe: 41 Millionen Euro. 30 Millionen waren Kreditzusagen, elf Millionen ein nicht rückzahlbarer Zuschuss, das sogenannte Baukindergeld. 1155 Wohneinheiten konnten dank KfW-Förderung zudem altersgerecht umgebaut werden. 101 Millionen Euro flossen ins energieeffiziente Bauen und Sanieren. Damit sollen rund 3000 Gebäude im Kreis neu gebaut oder energetisch saniert werden. „Im Bausektor ist das Potenzial zur CO2-Reduzierung noch hoch. Die Bundesregierung arbeitet deshalb an einem neuen, ambitionierten Förderrahmen im Bereich der Gebäudeförderung“, so Lugk. „Das abrupte Auslaufen des Programms KfW-55 hat im Märkischen Kreis – zurecht – für Unmut gesorgt. Dass dieses Programm überzeichnet war, zeigt die hohe Akzeptanz, sodass wir jetzt gefordert sind, die bestehenden Programme weiterzuentwickeln.“