Balve. Die Balver Hausarztpraxen planen eine Corona-Impfstelle für die Booster-Impfungen. Start soll spätestens am 22. November sein.
Die Balver Hausarztpraxen planen zusammen mit dem DRK und den Maltesern in Balve, unterstützt durch die Stadt Balve und die örtlichen Apotheken, im Corona-Testzentrum an der Hauptschule eine Impfstelle für die Corona-Boosterimpfungen einzurichten.
Überbordende Bürokratie
„Die normale medizinische Versorgung unserer Patienten ist durch die geplante Boosterimpfkampagne gefährdet“ erklärt Dr. Paul Stüeken. Dr. Gregor Schmitz, ehemaliger ärztlicher Leiter der Impfzentren im Märkischen Kreis, ergänzt: „ Die Boosterimpfungen wären problemlos in den Hausarztpraxen möglich gewesen, hätte man sie so wie ursprünglich geplant durchgeführt.“
+++ Dr. Paul Stüeken verjüngt die Ärzteschaft +++
Die Zahlen, wie viele Personen aus welchen Patientengruppen wann eine Auffrischungsimpfung erhalten müssen, seien landesweit seit Monaten bekannt. „Leider reagieren die politischen Entscheidungsträger wieder einmal planlos und wollen jetzt gegen die Empfehlungen der ,Ständigen Impfkommission’ allen Bürgern eine Boosterimpfung anbieten“, erläutert Dr. Gregor Schmitz weiter. „Dies können die Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte bundesweit nicht stemmen, da bereits jetzt durch Ärztemangel, überbordende Bürokratie in den Praxen sowie überlastete medizinische Fachangestellte die tägliche Arbeit kaum zu bewältigen ist.“
Nachfragen in beiden Hausarztpraxen sehr groß
Nach Bekanntwerden der neusten politischen Boosterimpfempfehlungen seien die Nachfragen für diese Impfung in den beiden Hausarztpraxen sprunghaft angestiegen. Die Zeiten, in denen die Praxen Covid-Impfungen anbieten können, reicht für diesen Ansturm bei weitem nicht mehr aus.
+++ Balver Hausärzte räumen mit Grippe-Mythen auf +++
Auch die Mitarbeiterinnen der Praxen können die Nachfrageflut – ob telefonisch oder per E-Mail – nicht mehr bewältigen. Die beiden Praxisleiter Dr. Paul Stüeken und Dr. Gregor Schmitz haben sich kurzfristig mit Bernd Krämer vom Leitungsteam des Testzentrums zusammengesetzt und ein Konzept erarbeitet, wie man das Covid-Testzentrum am Krumpaul in eine Covid-Impfstelle umwandeln beziehungsweise erweitern kann.
Impfzentrum so schnell wie möglich in Betrieb nehmen
„Wir wollen das Impfzentrum so schnell wie möglich in Betrieb nehmen, es hängt jetzt hauptsächlich noch an der Liefermöglichkeit des Impfstoffs“, sagt Dr. Paul Stüeken. „Spätestens am 22. November sollen die Impfungen dann am Krumpaul möglich sein.
„Wir werden ab dann alle Boosterimpfungen beider Praxen in diesen Räumlichkeiten vornehmen“, erklärt Dr. Gregor Schmitz. Außer eigenen Patienten werden dann auch Patienten, die keinen Impfarzt für die Boosterimpfung finden dort eine dritte Impfung erhalten können.
750 Impfungen pro Woche
Angestrebt ist eine Impfkapazität von circa 750 Impfungen pro Woche. Sobald die letzten Details geklärt sind, soll ein Terminkalender freigeschaltet werden, in dem online Impftermine gebucht werden können.
Das Angebot gelte allerdings nicht für alle Impfwilligen, denn: „Erstimpfungen werden wir dort nicht durchführen“, sagt Dr. Schmitz. Auf Grund des höheren Beratungs- und Aufklärungsbedarfs sollen diese weiter in den Hausarztpraxen angeboten werden.