Köln. Nach den tödlichen Schüssen in Köln sieht die Polizei einen Zusammenhang mit den Schüssen auf mehrere Häuser. Was dem Opfer zum Verhängnis wurde.
Ein unbekannter Mann hat am Dienstagnachmittag einen 32-Jährigen vor einem Fitnessstudio in Köln niedergeschossen und tödlich verletzt. Mit schwersten Verletzungen war der Mann noch in ein Krankenhaus gebracht worden, wo er jedoch aufgrund eines Bauchschusses kurz darauf starb. Das ergab die Obduktion des Mannes am Mittwoch.
Zeugen hatten berichtetet, dass der Täter ein maskierter, dunkel gekleideter, junger Mann gewesen sein soll, sagte ein Polizeisprecher. Er soll auf einem E-Scooter geflüchtet sein. Der Gesuchte sei weiterhin flüchtig. Die genauen Hintergründe der Tat sind weiterhin unklar. Laut Polizei war es aber nicht der erste Angriff auf das Leben des 32-Jährigen.
Schüsse auf Häuser galten wohl dem nun getöteten 32-Jährigen
Der Tote war bereits in den Wochen zuvor mehrfach von den Ermittlungen zu Schüssen auf Häuser in Köln und Hürth betroffen. So soll er sich öfter in einem Haus an der Servatiusstraße in Köln-Ostheim aufgehalten haben, auf das Unbekannte Ende August geschossen hatten. Am 6. September hatten Unbekannte dann in Hürth-Kalscheuren ebenfalls Schüsse auf ein Haus abgegeben, in dessen Nähe sich die Wohnung des 32-Jährigen befindet.
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„Auch die Handgranate, die am 18. September unter einem ausgebrannten BMW X6 auf dem Uta-Renn-Platz in Köln-Ostheim entdeckt worden war, steht im Zusammenhang mit den Ermittlungen, in denen der Getötete als Ziel der Angriffe geführt wird“, so die Ermittler am Mittwochnachmittag.
Alle drei Fälle hatte die Ermittlungsgruppe Kalasch untersucht, die die Kölner Polizei nach den Schüssen auf mehrere Häuser gegründet hatte. Man gehe davon aus, dass es einen „deutlichen Bezug zum Rocker-Milieu“ gebe, so der Kölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Die Hintergründe seien aber noch unklar und der Täter weiter auf der Flucht.
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Polizeischutz für getöteten 32-Jährigen - doch er teilte seinen Live-Standort im Internet
Die Polizei hatte den 32-Jährigen bereits zu diesen Vorfällen vernommen, dies habe aber nicht zur „Erhellung der Sachverhalte geführt“, heißt es weiter. Gleichsam hatte die Polizei wohl bereits Maßnahmen zum Schutz des Mannes an seinen Wohn- und Aufenthaltsorten eingeleitet. Zum Verhängnis wurde ihm nun offenbar, dass er am Dienstagnachmittag seinen Live-Standort auf sozialen Medien veröffentlicht hatte, heißt es von den Ermittlern.
Der Täter hatte ihm dann gegen 16.45 Uhr am Dienstagnachmittag vor einem Studio im Stadtteil Kalk aufgelauert, als er laut Zeugen in ein Auto einsteigen wollte. Die Polizei geht davon aus, dass mehrere Schüsse abgegeben wurden. Eine der Kugeln durchschlug auch die Heckscheibe des Wagens, in dem auch eine Frau gesessen habe, die unverletzt geblieben sei. Sie wurde seelsorglich betreut.
- Gefasst werden konnte er bisher nicht.
Zeugen, welche die Tat beobachtet haben oder Hinweise zum Tatverdächtigen geben können, werden gebeten, sich bei den Ermittlern des Kriminalkommissariats 11 der Kölner Polizei unter der Telefonnummer 0221/229-0 oder per E-Mail unter poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden. (mawo/mit dpa)