Essen. Jeder war schon einmal da: Seit 50 Jahren verkauft Ikea Möbel in Deutschland. Was sie trotzdem noch nicht über das Unternehmen wissen.
Irgendwann erwischt es jeden. Dann bekommt er von seinen Eltern etwas aus dem Kinderprogramm „Mammut“ ins Zimmer gestellt. Später stopft er Bücher oder Schallplatten in sein „Billy“ oder muss Hand an die Hausbar „Hedsta“ oder den Esstisch „Laurilla“ legen. Damit Platz da ist für die gläsernen Dosen, die sich „Burken“ nennen. Vor 50 Jahren öffnete die erste Ikea-Filiale in Deutschland.
Was heißt eigentlich Ikea?
Für alle, die schon einmal einen Schrank oder eine Kommode zusammengebaut haben und denen am Ende eine Schraube gefehlt hat, ist die Sache klar: Ikea steht für „Ich Kriege Einen Anfall“ . Eigentlich heißt Ikea natürlich etwas ganz anderes. Es ist nicht schwedisch, es ist ein Akronym, eine Abkürzung. Es steht für Ingvar Kamprad vom Hof Elmtaryd in Agunnaryd, den 2018 im Alter von 92 verstorbenen Gründer der Firma. Ein Mann, dessen Sparsamkeit legendär war. Jemand, der nach dem Motto lebte, dass man nicht vom Geld ausgeben reich wird. Nie nahm er ein Taxi, sondern fuhr lieber mit dem Bus. Druckerpapier beschrieb er stets beidseitig und beim Bäcker kaufte er gerne Gutes von gestern.
Wer denkt sich die komischen Namen für die Möbel bei Ikea aus?
Das machen Mitarbeiter in der Zentrale in Älmhult – nach festen Regeln und meist mit einem Blick auf die Landkarte oder ins Lexikon. Stühle etwa kriegen skandinavische Männernamen, Gartenmöbel heißen wie schwedische Inseln, Bücherregale werden nach Berufen benannt. Bis auf „Billy“. Was aber nicht daran liegt, dass die Berufe ausgegangen wären. Den Klassiker gab es einfach schon, bevor es die Regeln gab. In Deutschland klingen manche Namen allerdings unfreiwillig komisch. Da gibt es eine Klobürste, die „Viren heißt oder ein Etagenbett mit dem Namen „Gutvik“.
Weiß man eigentlich, wie oft bei den Möbeln eine Schraube fehlt?
Nicht in absoluten Zahlen. Nach Aussage der Schrauben- und Dübel-Zentrale des Unternehmens kommt es aber sehr selten vor. „99,9 Prozent aller Schraubentüten sind richtig gepackt“, beteuert sie. Seit einigen Monaten gibt es den ersten Schrank, bei dem keine Schraube mehr fehlen kann. Weil er nämlich keine Schrauben mehr hat, sondern gefaltet wird. Dadurch sei auch kein Werkzeug erforderlich, teilt Ikea mit. Mehr noch. Die Anleitung besteht statt aus 22 nun nur noch aus 14 Montageschritten. So könne man den Schrank auch leicht ab- und woanders wieder aufbauen.
Wie reich sind die Besitzer von Ikea?
Das lässt sich nicht genau beziffern. Denn Ikea ist schon seit langer Zeit eine Stiftung ist, bei der für Außenstehende nicht ganz klar ist, inwieweit Kamprads Erben, die Söhne Mathias, Jonas und Peter, Zugriff auf das Stiftungsvermögen haben. Sie gelten aber mit geschätzt 55 Milliarden Franken (knapp 51 Milliarden Euro) als die reichsten Bewohner der Schweiz.
War der vor einigen Jahr eingestellte Katalog tatsächlich das erfolgreichste Druckwerk der Welt?
Eine Zeit lang ja. 2015 noch hatte das Möbel-Bilderbuch angeblich eine weltweite Druckauflage von rund 213 Millionen Stück und erschien in 32 Sprachen in über 50 Ländern. Wenn man alle Kataloge aufeinandergestapelt hätte, hat mal jemand ausgerechnet, hätte das einen Turm ergeben, der 24-mal so hoch ist wie der Mount Everest. Doch auch Ikea-Kunden entdecken in den Jahren danach das Stöbern auf den Online-Seiten des Konzerns. „Wir passen uns damit an das veränderte Verbraucherverhalten an“, erklärt der Konzern die Einstellung. „Denn 80 Prozent unserer Kunden starten ihr Einkaufserlebnis ohnehin schon im Netz
Wie viele Filialen hat Ikea weltweit?
IKEA betrieb Ende vergangenen Jahres 456 Filialen rund um den Globus, über 280 davon in Europa. Im Heimatmarkt Schweden, wo 1958 eröffnete die erste Filiale eröffnete unterhält der Konzern 20 Niederlassungen. Die meisten Filialen in einem Land aber gibt es in Deutschland, Die erste eröffnete am 17. Oktober in München – mittlerweile sind es 54.
Und wo ist die größte IKEA Filiale der Welt?
In Asien. Genauer gesagt, im südkoreanischen Gwangmeyong, in der Nähe von Seoul. Die dortige Filiale verfügt über 57.100 Quadratmetern.
Ist das Billy-Regal der meistverkaufte Artikel von Ikea?
Könnte man meinen, stimmt aber nicht. Zwar wird das 1978 eingeführte Billy-Regal nach Berechnungen der BBC weltweit alle zehn Sekunden einmal gekauft und ist mittlerweile in 46 Jahren über 120 Millionen Mal durch die Kassen gegangen. Damit ist es das meistverkaufte Möbelstück. Der beliebteste Artikel verkauft sich 340 Millionen Mal – im Jahr wohlgemerkt. Es sind die Teelichter. 3,4 Millionen Beutel mit 100 Stück Inhalt setzt Ikea davon ab.
Wie viele Leute essen eigentlich was, wenn sie bei Ikea sind?
Viele. Laut Ikea lässt sich über die Hälfte der Kundschaft eine Portion Köttbullar zum Mittagessen oder den Hotdog zum Abschied nicht entgehen. Das erste verkauft der Konzern weltweit rund eine Milliarde Mal im Jahr das kleine Würstchen wir allein in Deutschlang jährlich gut 35 Millionen Mal georfert - immer öfter auch in der Veggie-Version.
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