Düsseldorf. Alex L. ist ratlos: Sein Sohn (14) ist sitzengeblieben. „TikTok scheint wichtiger als Schule“, sagt er. Wie er seinem Sohn hilft.

Alex L. ist ratlos. Von der Lehrerin seines Sohnes (14) hat der Düsseldorfer kürzlich eine erschreckende E-Mail erhalten. Demnach zeigten gerade die Jungs in der Klasse „kein Engagement“. Die Lehrerin fordert die Eltern auf, mit ihren Kindern „dringend das Gespräch zu suchen.“ Liefermanns Sohn geht auf eine Realschule und muss im nächsten Jahr die Klasse noch einmal wiederholen. Wie sich der Vater nun fühlt und wie er dagegen vorgehen will, lesen Sie in seinem Protokoll:

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„Nachdem ich die Mail der Lehrerin gelesen hatte, war ich entsetzt. Da stand, dass gerade die Jungs im Unterricht wenig Engagement zeigen würden. Eher würde es unter ihnen sogar noch als ,cool‘ gelten, in der Schule möglichst schlecht abzuschneiden. Es frustriert mich, dass mein Sohn dazu gehört. Oft hat er seine Hausaufgaben nicht gemacht, Bücher nicht gelesen, Lern-Apps blieben ungenutzt. Nun hat er drei Fünfen mit nach Hause gebracht und muss die achte Klasse wiederholen. Als Vater frage ich mich: Habe ich etwas falsch gemacht? Ihm zu viel durchgehen lassen?

Schlechte Noten: „TikTok ist wichtiger als Schule“

Momentan ist er nur bei TikTok unterwegs, bezeichnet sich selbst als Influencer. Freunde und die sozialen Medien scheinen gerade wichtiger zu sein als die Schule. Wenn ich mit ihm darüber sprechen möchte, habe ich den Eindruck, gegen eine Wand zu reden.

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Dabei sind wir keine strengen Eltern, unser Sohn muss kein Einser-Schüler sein. Und er soll seinen Hobbys nachgehen können. Wenn das aber bedeutet, dass er in der Schule derartig schlecht abschneidet, dann müssen wir als Eltern jetzt handeln. Doch was soll die Konsequenz sein? Ihm das Handy wegnehmen? Hausarrest?

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Es ist schwierig, den richtigen Umgang zu finden, in einer Situation, in der man sich als Vater hilflos fühlt. Ich hätte es gut gefunden, wenn die Jugendlichen Übungsaufgaben von der Schule mitbekommen hätten, die sie über die Ferien machen müssen. Das würde ihnen den Ernst der Lage zeigen.

Schlechte Noten: „Ich will meinem Sohn deutlich machen, dass es um seine Zukunft geht“

Wir haben uns vorgenommen, ein Gespräch mit unserem Sohn zu führen. Ihm deutlich zu machen, dass es um seine Zukunft geht und wir ihm als Eltern nur helfen wollen. Im Internet recherchiere ich schon nach passenden Beratungsstellen, um mir Tipps einzuholen.

Drei Wochen vor Schulbeginn soll er dann mit dem Lernen anfangen. Davor finde ich es wichtig, dass er sich entspannen und die freie Zeit genießen kann. Wir werden schauen, in welchem Fach und wann die Leistungen abgefallen sind. Und setzen da wieder an. Und wenn es beim Prozentrechnen in der siebten Klasse ist.“

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