Altenhundem. Das Musical „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ nahm das Publikum in Altenhundem mit auf eine emotionale Reise – Gänsehaut-Momente inklusive.

Das Musical „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ nahm am Freitagabend auf dem Marktplatz in Altenhundem die rund 450 Zuschauer von der ersten Minute an gefangen und mit auf eine emotionale Reise, die auf die Kraft der Musik vertraute und dabei stets den richtigen Ton traf.

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Es hätte besser nicht sein können. Nach tagelangem Regen fand die Premiere an einem lauen Sommerabend statt. Um kurz nach halb acht betrat ein sichtlich gut gelaunter Bürgermeister Tobias Puspas die Bühne um die Zuschauer und Sponsoren des Abends zu begrüßen und für die Kulturwoche, die in den kommenden zehn Tage stattfindet und im 46. Stadtfest endet, einzuladen. Er freute sich über diese außergewöhnliche Gemeinschaftsproduktion mit dem Gymnasium der Stadt Lennestadt, der Musikschule Lennestadt-Kirchhundem, der Stadt Lennestadt und des Stadtmarketings. Ein besonderer Dank ging an Christa Jürgens für die Inszenierung und an Michael Nathen, der für die Musik verantwortlich war.

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Dann musste der erste Mann der Stadt kurz sein Outfit wechseln, denn er spielte in diesem Jahr direkt in der Anfangsszene mit. Als Pierre Morhange, ein berühmter Dirigent, überzeugte er auch auf den Brettern, die die Welt bedeuten.

Publikum in Altenhundem wird in die Zeit von 1949 zurückversetzt

Pierre Morhange bekommt nach der Beerdigung seiner Mutter von Pépinot, (gespielt von GymSL-Leiterin Birgitta Pieters) seinem früherer Schulkamerad aus dem „Fond de l’Etang“ (Franz. „Grund des Teiches“), einem Internat für Jungen aus schwierigen Verhältnissen, das Tagebuch ihres damaligen Aufsehers Clément Mathieu, das längst vergessene Erinnerungen weckt.  Diese Erinnerungen katapultieren die Zuschauer in das Jahr 1949.

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Dabei gibt es gleich drei Bühnen. Neben der Hauptbühne, die die Geschehnisse im Internat im Jahre 1949 darstellen, gehört die Bühne auf der linken Seite den Musikern. Rechts neben der Hauptbühne gibt es eine weitere Bühne, die mit einer Leinwand die jeweiligen Nebenszenen außerhalb darstellen. Man sieht das Bistro, in dem Pierres Mutter arbeitet, das Büro des hartherzigen Direktor Rachin oder den Keller des Internats. Somit werden Umbauten auf der Bühne geschickt kaschiert.

Doch für Gänsehaut sorgt neben den überzeugenden schauspielerischen Leistungen der rund 50 Darsteller die gesanglichen Einlagen. Ob als Chor oder Soli wie „Der Mond ist aufgefangen“, „Ich glaube“ oder „Ein Freund, ein guter Freund“, bei dem das Publikum mitsingt und wippt – der Szenenapplaus des Publikums bringt deren Begeisterung sofort zum Ausdruck. Es gehört sicher nicht nur Können, sondern auch eine gehörige Portion Mut dazu, sich einem so großen Publikum zu stellen.

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Und wie schon im Film, schweißt die Kraft der Musik die Kinder auf der Bühne zusammen und treibt sie an, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen. Es endet mit dem Brand des Internates, der mit einer eigenen Feuerwehr gelöscht wird und der Entlassung von Mathieu. Nach drei Stunden, die beste Unterhaltung und eine wirklich sehenswerte Aufführung präsentierte, ist das Publikum wieder im Hier und Jetzt und hat einen Sommerabend verbracht, wie er besser nicht sein konnte.