Finnentrop. Seit über zwei Monaten ist der „Lokschuppen“ im Finnentroper Lennepark geschlossen. Mehrere Gastronomen haben sich als Nachfolger beworben.
Womöglich könnte der „Lokschuppen“ im Finnentroper Lennepark bald einen neuen Pächter bekommen. Bis Ende letzter Woche konnten sich Gastronomen bei der Gemeinde Finnentrop als Pächter bewerben. „Uns haben ein paar Bewerbungen erreicht, sodass wir demnächst mit den Auswahlgesprächen beginnen werden“, so Ludwig Rasche, Beigeordneter der Gemeinde Finnentrop.
„Lokschuppen“ geschlossen, um Eiscafé „Hörnken“ in Finnentrop zu retten
Seit gut zwei Monaten ist der „Lokschuppen“ geschlossen. Das Ehepaar Kim und Rafael Wulff hatte Ende Mai eine außerordentliche Kündigung an die Gemeinde geschickt, weil der Betrieb der kleinen Gastronomie in den vorangegangenen Jahren keine schwarzen Zahlen schreiben konnte. Bis zuletzt sei der „Lokschuppen“ mit den Einnahmen aus ihrem Haupt-Café „Im Hörnken“ am Rathaus querfinanziert worden, erklärte Kim Wulff Anfang Juni im Gespräch mit unserer Redaktion. „Es tut uns in der Seele weh, so ein schönes Objekt wie den Finnentroper Lokschuppen aufgeben zu müssen, bevor wir richtig damit starten konnten“, so Wulff. Doch die Entscheidung gegen den „Lokschuppen“ sei gleichzeitig eine Entscheidung für das „Hörnken“ gewesen. Seit Eröffnung ihres Hauptcafés 2019 kämpften die Gastronomen mit einer Krise nach der nächsten – Corona, Ukraine-Krieg, Inflation –, sodass eine weitere Querfinanzierung des „Lokschuppens“ mittelfristig existenzbedrohend hätte werden können.
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Wie viele Bewerbungen für eine „Lokschuppen“-Nachfolge der Gemeinde vorliegen, konnte Ludwig Rasche im Gespräch mit unserer Redaktion nicht konkretisieren. „Es gibt verhaltenes Interesse“, so Rasche. „Aber: Die Anzahl der Bewerbungen ist nicht entscheidend, sondern dass es am Ende eine gute Lösung gibt.“ Anfang August wolle man mit den Auswahlgesprächen beginnen und zeitnah eine Entscheidung fällen.
Dass im gut besuchten Lennepark eine Gastronomie schmerzlich vermisst wird, zeigt eine Diskussion in der Facebook-Gruppe „Du bist aus Finnentrop, wenn..“, die inzwischen gelöscht wurde. In diesem Zusammenhang meldete sich ein anonymer Nutzer zu Wort und schilderte, wie schade es sei, dass es aktuell keine Möglichkeit gebe, bei schönem Wetter gemütlich einen Kaffee im Lennepark trinken zu können. Zumal mit dem geschlossenen „Lokschuppen“ ein weiteres Problem sichtbar wird: fehlende Sanitäranlagen. Diese sind direkt an den Gastrowagen angeschlossen und dementsprechend aktuell nicht zugänglich. „Das ist in der Tat unglücklich“, gibt Ludwig Rasche zu. Vor allem an Tagen, an denen der unmittelbar angrenzende Spielplatz gut besucht ist. Doch der Sanitärbereich könne nur dann freigegeben werden, wenn auch für die entsprechende Sauberkeit und Hygiene gesorgt werde. Heißt: erst mit einem neuen Pächter für den Gastrowagen.
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Der Verkauf- und Gastraum des Cafés verteilt sich auf eine Fläche von 25 Quadratmeter. Vorgelagter ist eine 20 Quadratmeter große Terrasse, wobei der Außenbereich nach Bedarf auch noch erweitert werden kann. Der Lokschuppen umfasste insgesamt 36 Plätze – 24 in der Außengastronomie, zwölf im Inneren des Gastrowagens.