Saßmicke. Der Beul war früher der Kirchweg aller Saßmicker. Einer von ihnen stellte ein Wegekreuz auf, das nun saniert wurde.

Manche Verkehrsteilnehmer und Spaziergänger stutzen, wenn sie in Saßmicke am Beul vorbeikommen und ihnen neuerdings ein Wegekreuz ins Auge fällt. Dabei steht es schon seit 123 Jahren an genau dieser Stelle. Allerdings war das Kreuz fast vollständig zugewachsen, außerdem hatte der Zahn der Zeit seine Spuren daran hinterlassen. In einer konzertierten Aktion haben die Jungschützen des Ortes das Kreuz nun wieder in alte Pracht versetzt. Es wurde freigeschnitten; das Fundament, das es auf einer Felsklippe hält, wurde erneuert. Holz und Korpus, die am schmiedeeisernen Kreuz befestigt sind, wurden erneuert.

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Das Kreuz hat eine lange Geschichte. Ursprünglich stand es auf dem Olper Friedhof, als dieser noch rund um die Kreuzkapelle angelegt war. 1846 wurde es auf einem Grab aufgestellt. Als irgendwann die Ruhefrist dieses Grabes abgelaufen war, kam es in die Hände des Saßmickers Heinrich Hesse. Dieser nutzte es, um es im Jahr 1900 am damaligen Kirchweg der Saßmicker am Beul aufzustellen. Das Grabkreuz wurde um 180 Grad gedreht, und auf die eigentliche Rückseite brachte Hesse das Holzkreuz samt Korpus auf.

Als es nun saniert wurde, stellten die Jungschützen fest, dass im Lauf der Jahre so viele Lack- und Farbschichten auf das Schmiedeeisen aufgebracht wurden, dass der Name des Verstorbenen, auf dessen Grab das Kreuz ursprünglich stand, nicht mehr zu entziffern ist. Zwei ganz ähnliche Kreuze sind bis heute an der Kreuzkapelle erhalten: Als der Friedhof einst an seinen heutigen Standort verlagert wurde, waren zwei der Gräber so zugewachsen, dass die Kreuze wohl schlicht vergessen wurden. Anders als das Exemplar in Saßmicke, sind sie aber ungeschützt der Witterung ausgesetzt und verlieren so Jahr um Jahr etwas von ihrer Substanz, wie auch die schweren Grabplatten, die vor der Kapelle die Priestergräber zieren und auf denen die Schrift zum Teil nicht mehr zu lesen ist.