Hagen-Emst. Mit Wärmebildkameras und Hunden waren Polizei, Ordnungsamt und Jäger am Abend über Stunden im Emster Park im Einsatz. Ihr Plan ging perfekt auf:

Eine Wildschwein-Rotte hatte sich am Mittwochmorgen in den Emster Park verirrt und dort für Aufruhr gesorgt: Neben drei Bachen waren auch 21 Frischlinge dabei. Die Muttertiere können gerade in dieser Zeit aggressiv reagieren – der Park musste daher aus Sicherheitsgründen abgesperrt werden.

Über Stunden waren am Abend dann noch Ordnungsamt, Polizei Hagen sowie Jäger an dem Gelände mit Hunden und Wärmebildkameras im Einsatz. „Der Plan ist perfekt aufgegangen“, sagt Jäger Michael Döhner zufrieden.

Route der Rotte nachgestellt

Mit seinem Hund war er zuvor am Nachmittag die mögliche Route abgelaufen, über die die Rotte am Morgen auch in den Park gelangt war. „Mein Hund hat die Fährte gefunden und auch vor einem Busch angeschlagen. Wir haben dann mit Wärmebildkameras geschaut und festgestellt, dass die Bach samt Frischlingen keine drei Meter entfernt im Busch saß“, sagt Döhner über den auch für ihn „spektakulären Einsatz.“

Järger, Ordnungsamt und Polizei waren über Stunden im Emster Park im Einsatz.
Järger, Ordnungsamt und Polizei waren über Stunden im Emster Park im Einsatz. © Unbekannt | Alex Talash

Wildschwein flüchten zurück in den Wald

Zwar käme es immer wieder und auch in anderen Stadtteilen zu Wildschweinbegegnungen. Ein so lange andauernder Einsatz sei aber durchaus ungewöhnlich. Mit gezieltem Lärm versuchten daraufhin die Beteiligten, die Bache (die am Morgen gesichteten Bachen – zunächst waren es drei – hatten sich vorher offenbar getrennt) auf eine bestimmte Fluchtroute zu lenken – mit Erfolg. „Es hat zwar etwas gedauert, aber dann haben Bache und Frischlinge den richtigen Weg Richtung Hohenhof eingeschlagen“, erzählt Michael Döhner. Etwa gegen 23.15 Uhr seien die Tiere aus dem Park geflüchtet.

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Zeitweise mussten für den Plan die Straßen entsprechend durch Polizei und Ordnungsamt gesperrt werden, um den Tieren eine ungehinderte Flucht ermöglichen zu können. Dass die Tiere jetzt wieder zum Emster Fritz-Steinhoff-Park zurückkehren würden könne zwar nicht gänzlich ausgeschlossen werden, sei aber unwahrscheinlich: „Bei dem Lärm und den Störungen ist es unwahrscheinlich, dass sie unmittelbar zurück in den Park kommen.“ Wie es aussieht, kann der Park also am Donnerstag wieder freigegeben und gefahrlos betreten werden.