Wenden. Der Distanzunterricht an den Wendener Schulen läuft rund, sagen die Schulleiter. Erste Kinder wurden trotzdem schon zurück in die Schulen geholt.
„Letztes Jahr im Frühjahr lief es noch holprig. Unser Gefühl ist jetzt aber, dass es gut klappt mit dem Lernen auf Distanz“, sagte Wolfgang Linz, Leiter des Grundschulverbundes Wendener Land, im Ausschuss Bildung und Soziales. Auf Anregung von Marina Bünting (Grüne) nahmen die Chefs der Wendener Schulen Stellung zur Situation in der Corona-Zeit. Die digitale Ausstattung sei mittlerweile gewachsen, berichtete Linz: „Alle sind gut mit iPads ausgestattet. Die Kinder können wirklich den Verhältnissen entsprechend gut arbeiten.“
Videokonferenzen würden auch mit jüngeren Kindern funktionieren, so Wolfgang Linz: „Der Kontakt untereinander läuft gut. Ich bin jetzt sehr zufrieden.“ Eine riesige Verantwortung ruhe auf den Eltern, die das managen müssten. Zur Perspektive meinte der Leiter des Grundschulverbundes, zu dem neben der Stammschule in Wenden auch der Teilstandort in Rothemühle gehört: „Es ist zu vermuten, dass wir im Februar in Teilen weiterhin mit Distanz leben müssen, aber das ist zumindest ein gangbarer Weg. Ich bin guter Hoffnung, dass die Lernverluste nicht all zu groß sind.“
Peter Clemens, stellvertretender Leiter der Katholischen Grundschule Gerlingen, betonte, dass man aufpassen müsse, in solch einer Phase keine Kinder zu verlieren: „Aber wir sind sensibilisiert.“ Man schaue sich die Situation in den Familien an, um zu sehen, wo man helfen kann. Seit zwei Wochen hole man in einzelnen Fällen Kinder in die Schule. Zehn Prozent der Kinder seien in Gerlingen in der Notbetreuung. Mit dem Blick nach vorn sagte Clemens: „Wir müssen uns auf Wechselunterricht einstellen.“
Zehn Prozent in Notbetreuung
Ebenfalls zehn Prozent der Kinder sind in der Hünsborner Gemeinschaftsgrundschule in der Notbetreuung, so Rektorin Sabine Bock: „Wir haben die Familien in den Blick genommen, wo es schwierig ist. Wir haben relativ viele iPads, auch für die Notbetreuung.“ Und: „Die Eltern ziehen mit. Im Moment machen wir das Beste daraus. Wir hoffen, dass das nicht mehr all zu lange dauert.“
Auch Julia Cruz-Fernandez, Rektorin der Gesamtschule Wenden, lobte das Engagement der Familien: „Sie geben sich sehr viel Mühe.“ An der Gesamtschule seien nur sehr wenige Kinder in der Notbetreuung in den Jahrgangsstufen 5 und 6: „Die Eltern möchten, dass ihre Kinder zu Hause bleiben.“ Intern laufe derzeit eine Evaluation der aktuellen Situation bei Eltern, Lehrern und Schülern. Der „heiße Draht zur Elternschaft“ zeige aber, dass man zufrieden sei. „Wir wissen nicht genau, wie es weitergeht“, so Julia Cruz-Fernandez: „Wir gucken mit Sorge auf die Lernstandserhebungen Anfang März. Noch stehen die Termine.“ Auch für die Jahrgangsstufe 10 stehe nun eine wichtige Phase an. „Wir hoffen, dass es schnell vorbei geht“, sagte die Rektorin.
Thorsten Scheen, Ausschuss-Mitglied der UWG, bezeichnete sich als „Schulleiter von zwei Grundschultöchtern zu Hause“. Die Situation sei jetzt aber ganz anders als im Frühjahr letzten Jahres. Die Schulleitungen ermöglichen, dass der Distanzunterricht jetzt funktioniere, so Scheen, der meinte: „Die Belastung für Kinder und Eltern ist enorm. Es gibt soziale Isolation. Familien stoßen an ihre Grenzen. Ich weiß nicht, was für fatale Folgen das hat.“