Menden. Das Rats-TV scheint Interesse bei den Mendenern geweckt zu haben. Das sorgt nun dafür, dass die Livestreams bald regelmäßig laufen könnten.
Das von Politik und Verwaltung getestete Rats-TV soll künftig regelmäßig Sitzungen übertragen. Die Auswertung einer Befragung nach vier Test-Streams hat ein überwiegend positives Bild gezeichnet. So soll es bei politischen Entscheidungen in Menden künftig mehr Transparenz geben.
Positive Rückmeldungen
Politik und Verwaltung gehen digitalere Wege. Vier Ratssitzungen sind zwischen November 2020 und Februar 2021 bislang übertragen worden. Geht es nach einem Vorschlag der Stadt, könnte aus dem Pilotprojekt künftig eine feste Übertragung werden. Die Resonanz der Bürger war bei einer Befragung im Nachgang des Tests durchaus positiv.
Rund 4000 Aufrufe verzeichneten die bisherigen Übertragungen – das schließt den Livestream ebenso wie Videos im Nachgang der Sitzung ein. „Rein zahlenmäßig bevorzugen Bürger das nachträgliche Abrufen der Videos auf der Videoplattform YouTube deutlich“, heißt es dazu abschließend vonseiten der Stadt.
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Wie positiv das Pilotprojekt gesehen wird, macht die Auswertung einer Befragung nun deutlich. 87 Prozent der 268 Befragten gaben an, sich mindestens eine Ratssitzung angesehen zu haben. 56 Prozent der Befragten werden dies nach eigenen Angaben in Zukunft häufig, 35 Prozent gelegentlich tun. Dabei wird deutlich: Zumindest in der Befragung würden die Mendenerinnen und Mendener Livestream (46 Prozent) wie on Demand Abruf im Nachgang (48 Prozent) gleichermaßen nutzen. Mehr als die Hälfte der Befragten würde auch eine Ratssitzung im Ratssaal selbst besuchen.
Interesse an Politik geweckt
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Dass das politische Interesse bei Bürgern zumindest geweckt scheint, macht ein weiterer Blick auf die Umfrage deutlich. Mehr als zwei Drittel der Befragten sind überdurchschnittlich interessiert am Rats-TV. Ein ebenso positives Bild zeichnet sich bei der Frage nach der Videoqualität. „Insgesamt scheint das Angebot Rats-TV bei den Bürgern gut anzukommen“, resümiert die Stadt daher. Ab September 2021 soll das Rats-TV daher dauerhaft Einzug in der politische Arbeit halten. „Dies trägt zu einer erhöhten Transparenz bei und eröffnet die Möglichkeit, an demokratischen Entscheidungsprozessen teilzuhaben. Zudem unterstützt das Rats-TV die Ziele der Bürgerbeteiligung und Digitalisierung“, heißt es dazu.
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Die Übertragung der Ratssitzungen wird rund 25.000 Euro pro Jahr kosten, Streams der Ausschusssitzungen sind aus Kostengründen nicht vorgesehen. Allerdings hatte sich der Digitalausschuss grundsätzlich dafür ausgesprochen, diesen Weg und damit mit gutem Beispiel voran zu gehen. Dem Ausschussvorsitzenden Stefan Weige (FDP) geht es vor allem um „die nötige Transparenz“.
Weitere Verbesserungen geplant
Für die Zukunft soll trotz der positiven Rückmeldungen weiter an der Übertragung gearbeitet werden. Wortmeldungen von sachkundigen Bürgern oder Einwohnern könnten mit einem entsprechenden Mikrofon auch übertragen werden; eine zusätzliche Kameraeinstellung ist zudem ebenso denkbar wie die Einblendung der Tagesordnungspunkte oder von Präsentationen.
Wie bereits von den Mendener Rats-TV-Machern, Nils Bonk und Corinna Häussler, angemerkt, soll eine nachträgliche Bearbeitung der Videos aber entfallen. Der Aufwand wäre auch aus Sicht der Stadt zu groß. Stattdessen sollen Thumbnails, also Sprungmarken, im Nachgang die Videos übersichtlicher gestalten. Die Übertragungen sollen ein Jahr lang abrufbar bleiben.
Ob das Rats-TV dauerhaft kommt, entscheidet am 27. April der Rat, der aufgrund der Coronapandemie weiterhin in abgespeckter Form im Haupt- und Finanzausschuss zusammenkommt.
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