Fröndenberg. Der ÖPNV zum Schulstart in Fröndenberg soll entlastet werden. Dazu plant die Stadt mehrere zusätzliche Fahrten. Das ist auch eine Kostenfrage.

Die Stadt will auch nach den Sommerferien zusätzliche Busse zum Schülertransport einsetzen. Die sogenannten „Verstärkerfahrten“ sollen den regulären ÖPNV in Coronazeiten entlasten. Doch das könnte auch eine Kostenfrage sein.

Seit Ende 2020 kommen in Fröndenberg bereits zusätzliche Busse zum Einsatz. Diese Fahrten sind seinerzeit zu 100 Prozent gefördert worden durch eine vergleichsweise sperrige Richtlinie. Offiziell laufen die geförderten Zusatzfahrten über die „Richtlinien über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung zusätzlicher Busverkehre zur Schülerbeförderung zur Verbesserung des Infektionsschutzes in Nordrhein-Westfalen aufgrund der Corona-Pandemie“. Insgesamt sollen täglich bis zu zehn Verstärkerfahrten stattfinden, aufgeteilt wie folgt:

Fahrt 008 um 7.10 Uhr ab Altendorf, Schule – Fröndenberg, Schulzentrum

Fahrt C72 012 um 7.35 Uhr ab Altendorf, Schule – Fröndenberg, Städt. Gesamtschule

Fahrt 160 002 um 7.11 Uhr ab Wickede, Bf. – Fröndenberg, Schulzentrum

Fahrt R70 012 um 7.36 Uhr Ostbüren, Mühle – Fröndenberg, Gem. Grundschule – Overbergschule

Linie 160 Fröndenberg, Schulzentrum (12.30 Uhr) nach Wickede

Fahrt C72 015 um 13.24 Uhr ab Fröndenberg, Schulzentrum – Altendorf bis Strickherdicke

Fahrt C72 019 um 15.02 Uhr ab Fröndenberg, Städt. Gemeinschaftsgrundschule / Schulzentrum – Altendorf bis Strickherdicke

Fahrt 160 001 um 15.10 Uhr ab Fröndenberg, Schulzentrum – Wickede

Fahrt R70 029 um 13.30 Uhr ab Fröndenberg, P&R – Frohnhausen -Warmen – Bentrop - Bausenhagen – Hohenheide – Ostbüren und Frömern nach Bedarf bis Strickherdicke

Fahrt C74 019 um 13.47 Uhr ab Fröndenberg, P&R – Warmen nach Bentrop.

Für die zusätzlichen Fahrten der Grundschulen fallen so bis zu den Weihnachtsferien rund 42.000 Euro an, für die Gesamtschule etwa 108.000 Euro. Ein entsprechender Förderantrag über 150.000 Euro soll zeitnah bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt werden.

Bilanzieller Kniff deckt Kosten

Die Stadt will die Fahrten aber in jedem Fall anbieten – ungeachtet einer Förderung über die Bezirksregierung. Denn im Zweifel würde hier aus Sicht der Kämmerei ein bilanzieller Kniff des Landes zum Tragen kommen, der es den Städten und Gemeinden erlaubt, coronabedingte Mehraufwendungen ab 2025 über einen Zeitraum von 50 Jahren abzuschreiben. Durch diese haushalterische Maßnahme hatten Bund und Länder den Kommunen mehr Handlungsspielraum geben wollen. „Bei der Haushaltsplanung konnte dies nicht berücksichtigt werden“, heißt es dazu aus der Kämmerei. Gleichwohl: Ohne diesen bilanziellen Kniff wären die Verstärkerfahrten nicht finanzierbar. „Im Rahmen der außergewöhnlichen Belastungen durch die Covid-19-Pandemie ist es aus Sicht des Teams Finanzen gerechtfertigt, die überplanmäßige Auszahlung auch ohne Deckung zu genehmigen.“ Allerdings sei mit einer Förderung zu rechnen – wie auch schon 2020.