Menden/Lüdenscheid. Ex-Landrat Thomas Gemke (CDU) aus dem Märkischen Kreis unter Untreue-Verdacht: Er soll sich jetzt zu den Vorwürfen äußern. Kommt es zur Anklage?

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den früheren Landrat Thomas Gemke (CDU) laufen weiter. Gemke steht unter dem Verdacht der Untreue. Der Balver soll mittlerweile eingeräumt haben, dass er zu seinem Abschied ein 3650 Euro teures Video auf Kosten des Steuerzahlers selbst in Auftrag gegeben hatte.

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Der Beschuldigte, der sich anwaltlich vertreten lässt, kann sich jetzt zu den Vorwürfen näher äußern. Das könne aber noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, heißt es von der ermittelnden Staatsanwaltschaft in Hagen auf Nachfrage der Redaktion. Die Staatsanwaltschaft entscheidet nach Abschluss der Ermittlungen, ob Anklage erhoben wird. Dann müsste sich Gemke öffentlich vor Gericht verantworten.

Razzia im Lüdenscheider Kreishaus Ende Januar

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Die Staatsanwaltschaft hatte Ende Januar eine Razzia im Lüdenscheider Kreishaus durchgeführt. Dabei stellten die Ermittler Unterlagen sicher. Laut Kreis wurde das Video über eine Haushaltsstelle abgerechnet, über die eigentlich Ordensjubiläen, Ehrungen, Nachrufe, Repräsentationskosten und finanzielle Aufwendungen für ausscheidende Kreistagsabgeordnete bezahlt werden können. Gemke erklärte, dass er die Ausgabe für angemessen halte. Seine für 15.000 Euro geplante Abschiedsfeier wäre teurer gewesen, argumentierte der Balver. Auch diese hätte der Kreis bezahlen sollen.

Die Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen „von Amts wegen“ nach einem WP-Bericht über den Vorfall auf. Auch ein Bürger erstattete Anzeige. Gemke will sich nicht öffentlich zu den Vorwürfen äußern.

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