Drolshagen. Blumenhaus Engel gibt es seit über 30 Jahren in Drolshagen. An Valentinstag haben die Floristen besonders viel zu tun. Ein Besuch im Blumenmeer.

Zum Ende des Besuchs musste es ein Blumenstrauß sein. Auch eine Reporterin braucht etwas fürs Auge. Für die Nase und die Seele. Duftende Blumen wie von der Wiese gepflückt. „Lockere und luftige Sträuße liegen im Trend“, sagt Margreet Engel vom gleichnamigen Blumenhaus in Drolshagen. Ein Fachgeschäft, wie es sie immer seltener gibt. Laut Fachverband Deutscher Floristen NRW liegt es in erster Linie an fehlender Nachfolge und Personalmangel. Die Marktbereinigung aus wirtschaftlichen Gründen hat vor zehn bis 15 Jahren stattgefunden. Geblieben sind die längst etablierten Betriebe. So wie die „Blumenengel“ in Drolshagen.

Männer sind immer noch die klassischen Rosenkäufer zu Valentin. Aber es müssen nicht immer Rosen sein. Duftende Arrangements und fantasievolle Gestecke machen zunehmend Konkurrenz. 
Männer sind immer noch die klassischen Rosenkäufer zu Valentin. Aber es müssen nicht immer Rosen sein. Duftende Arrangements und fantasievolle Gestecke machen zunehmend Konkurrenz.  © Unbekannt | Birgit Engel

Ausbildung bei Hengstebeck

Vor mehr als 30 Jahren haben Margreet und ihr Mann Hartwig-Uwe, der in den 1970er Jahren seine Ausbildung zum Floristen bei Hengstebeck in der Westfälischen Straße in Olpe gemacht hat, ihr Geschäft am Kirchplatz aufgebaut. Die beiden sind die Quintessenz der Freundschaft zwischen den Städten Drolshagen und dem niederländisch-friesischen Joure (Haskerland), heute zu De Fyske Marren gehörend. Margreet, 1981 gerade 16 Jahre alt, lernte bei einem Besuch in der Rosestadt ihren Mann kennen. Drei Jahre später wurde geheiratet.

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Die beiden stehen in der Binderei. Da, wo täglich Sträuße und Gestecke gefertigt werden. Unmengen von Blumen füllen in diesen Tagen die Räume. Weit mehr als 50 Sorten an Schnittblumen. In allen Größen, Formen und Farben. Rosa und Pink, Koralle, Pastell und frisches Grün liegen voll im Trend. Dazu kommen Topfblumen sowie Trockenblumen. Keine Massenware, sondern Qualitätsprodukte mit Güte- und Fairtrade-Siegel. Duftende Blumen, die es nur im Fachhandel gibt. Verbunden mit Haltbarkeitsgarantie. Und echtem Handwerk. Der große Schrank ist bis an den Rand gefüllt mit Perlen, Federn, Schleifen, Muscheln, Feenhaar und Jutebändern. An anderer Stelle lagern Vasen, Grußkarten, Pralinenkästen und Sektflaschen. Auch das wird zusammen mit Blumengrüßen ausgeliefert. Das Fachgeschäft Engel ist Fleurop-Partner für den Drolshagener Raum, Olpe, das Wendener Land und bis nach Attendorn. Und liefert dazu weltweit. Nach Amerika, Neuseeland oder Island.

Männer sind immer noch die klassischen Rosenkäufer zu Valentin. Aber es müssen nicht immer Rosen sein. Duftende Arrangements und fantasievolle Gestecke machen zunehmend Konkurrenz. 
Männer sind immer noch die klassischen Rosenkäufer zu Valentin. Aber es müssen nicht immer Rosen sein. Duftende Arrangements und fantasievolle Gestecke machen zunehmend Konkurrenz.  © Unbekannt | Birgit Engel

Jetzt, zu Valentin, ist Hochsaison. 14-Stundentage rund um den Tag der Liebenden sind normal. „Neben Ostern, Weihnachten und Muttertag ist es die umsatzstärkste Zeit. Da stehen bei uns die Blumen die Treppe hoch bis ins eigene Wohnzimmer“, sagt Hartwig-Uwe Engel. Die Kreativität obliegt seiner Gattin. „Sie hat ein gutes Gespür und eine gute Hand“, sagt Engel.

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Vor dem Blumenladen hat Margreet Engel blumige Gestecke dekoriert. Große Herzen aus frischem Grün und Zweigen und hübsche Pflanzkörbchen, bestückt mit den Buchstaben LOVE. Auch wenn bei den Schnittblumen die rote Rose der Klassiker als Symbol der Liebe ist, bekommt sie zunehmend Konkurrenz. Durch andersfarbige Rosen und bunte, leuchtende Sträuße. Aus Ranunkeln, Anemonen, Lisianthus, Nelken, Alstomerien, Levkojen oder Lilien. Und mit Bindegrün wie Eukalyptus. Auch das ist voll im Trend. „Ich finde, Frauen können ihren Männern zu Valentin auch Blumen schenken“, lächelt Margreet Engel. Sie weiß: An Valentin sind es meistens Männer, die kommen. Blumen für die Frau, für die Mama. Oder auch Frischverliebte, die eine einzige langstielige duftende Rose wünschen.

>>> GEMEINSAME WURZELN

  • Öffnungszeiten: montags bis freitags, 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr und 14.30 Uhr bis 18 Uhr. Samstags bis 12.30 Uhr. Kontakt: Annostraße 6, Tel.: 02761 72282, info@blumenhaus-engel.de
  • Reporterin und Blumenhaus sind weder verwandt noch verschwägert. Aber im Gespräch haben sie festgestellt: Es gibt gemeinsame Wurzeln. Die liegen im 17. Jahrhundert in Trömbach.