Wenden. Nach dem Anbau des Feuerwehrgerätehauses in Wenden wird es An- und Neubauten an den drei anderen Standorten geben. Das sind die Pläne.
Es ist eine Mammutaufgabe. Die Gemeinde Wenden muss alle vier Feuerwehrhäuser auf Vordermann bringen. Neben Sanierungsmaßnahmen sind auch An- und Neubauten notwendig. Dafür muss die Gemeinde tief in die Tasche greifen. „Anhand der Grundlagen der Kommunal Agentur NRW haben wir eine ganz grobe Kostenschätzung ausgearbeitet. Nach aktuellem Stand gehe ich davon aus, dass wir in den nächsten Jahren ca. neun Millionen Euro in unsere Feuerwehrstandorte investieren werden“, sagt Markus Hohmann, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung, auf Anfrage unserer Redaktion.
Momentan werde der Brandschutzbedarfsplan der Gemeinde Wenden überarbeitet. Dieser soll in der kommenden Ratssitzung im September beraten und beschlossen werden. „Zudem sind wir an allen vier Feuerwehrstandorten mit der Weiterentwicklung beschäftigt“, berichtet der Baudezernent. In Wenden seien die Baumaßnahmen abgeschlossen worden und der Einzug von Seiten der Feuerwehr werde vorbereitet: „Aktuell kann im Anbau noch kein Internet zur Verfügung gestellt werden. Coronabedingt haben sich Lieferengpässe ergeben. Wenn diese Situation abgestellt ist, kann die Feuerwehr den Standort beziehen.“
In Gerlingen sei ein Anbau an das bestehende Feuerwehrgerätehaus geplant. „Die Planungen hierfür sind mittlerweile vergeben und wurden bereits begonnen“, so Hohmann.
Grundstück in Hünsborn
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In Hünsborn habe die Gemeinde einen geeigneten Standort für die Errichtung eines neuen Feuerwehrgerätehauses an der Siegener Straße gefunden. Mit den Grundstückseigentümern habe man sich bereits einigen können: „Da hier noch kein Baurecht besteht, beschäftigen wir uns aktuell mit Voruntersuchungen und haben mehrere Gutachten beauftragt. Diese Voruntersuchungen sind im Frühjahr 2022 abgeschlossen. Im Anschluss kann das Bebauungsplanverfahren durchgeführt werden. Wenn hier alles gut verläuft, können wir im Frühjahr 2023 mit der Planung des Feuerwehrgerätehauses beginnen. Aktuell gehe ich von einer Fertigstellung und Inbetriebnahme im Jahr 2025/26 aus.“
Kostensteigerungen im Blick
In Hillmicke soll ebenfalls ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut werden: „Hier gestaltet sich jedoch die Grundstückssuche etwas schwieriger. Ich bin aber guter Dinge, dass wir hier eine gute Lösung finden.“
Um die Hilfsfristen im Gemeindegebiet einhalten zu können, seien alle vier Standorte wichtig, betont der Baudezernent: „Das private Engagement unserer Feuerwehrmänner und –frauen ist ein hohes Gut, um auch zukünftig die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Unser Ziel ist es daher, die Standorte in den Ortschaften zu sichern und modern aufzustellen.“
Höhere Anforderungen
Im Dezember 2017 hatte der Rat beschlossen, die vier Feuerwehrgerätehäuser innerhalb von acht Jahren umfangreich um- bzw. anzubauen.Zwischenzeitlich habe sich aber herausgestellt, dass sich die Anforderungen des Arbeits- und Unfallschutzes in den letzten Jahren deutlich erhöht haben, so Markus Hohmann.Diese Anforderungen könnten in Hünsborn und Hillmicke nicht durch einen Anbau umgesetzt werden. Deshalb müsse die Gemeinde Wenden dort jeweils einen neuen Standort errichten.
Für Unmut hatten die Kostensteigerungen beim Anbau in Wenden gesorgt. Dazu Markus Hohmann: „Die Kostensteigerungen im Baubereich sind in den letzten Jahren leider keine Seltenheit. Die Gründe hierfür sind sehr umfangreich. Coronabedingt sind momentan einzelne Baustoffe sehr teuer und schwierig zu bekommen.“ Inwieweit sich dies künftig auf die Kosten auswirke, müsse vorerst abgewartet werden. In den kommenden Jahren müsse die Gemeinde sehr aufmerksam auf Kostensteigerungen achten und eventuell auch mal eine Baumaßnahme schieben, so Hohmann.
„Die Leitung der Feuerwehr fragt regelmäßig nach dem aktuellen Stand. Wir befinden uns in einem regen und konstruktiven Austausch“, sagt Markus Hohmann. Und: „Aktuell gehe ich davon aus, dass im Jahr 2027 alle Standorte in der Gemeinde Wenden modernisiert sind.“