Elben. Viele Menschen aus Elben waren früher bei Weinfesten oder Wanderungen in Dernau. Ortsvorsteher Peter Niklas war vor Ort. Was hat er dort erlebt?
Die Welle der Hilfsbereitschaft in Elben für die Flutopfer in Dernau ist unglaublich. Doch nicht nur in dem 500-Seelen-Dorf, auch in der ganzen Gemeinde Wenden und darüber hinaus machen die Menschen ihr Portemonnaie auf. Zwei Schecks erhielt Peter Niklas, Ortsvorsteher von Elben und Scheiderwald, am Montag: 3000 Euro vom Schalke-Fanclub „Kreiselpower“ und 6000 Euro von Franz-Josef und Ilona Bröcher, die am vergangenen Wochenende zugunsten der Hochwasser-Geschädigten beim Dorfgemeinschaftsverein Möllmicke drei Workshops in Selbstbehandlungstechniken nach Sotaiho mit einer anschließenden Klangschalenreise angeboten hatten. Parallel dazu wurde eifrig gespendet. Es kamen im Dorfgemeinschaftshaus Möllmicke exakt 5875 Euro zusammen. „Ich bin total überwältigt“, sagt Franz-Josef Bröcher, der den Betrag mit Niklas auf 6000 Euro aufstockte.
Große Verbundenheit
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Damit sind jetzt über 70.000 Euro bei der Spendenaktion „Elben unterstützt Dernau“ eingegangen. Peter Niklas war am vergangenen Sonntag vor Ort in Dernau und traf sich dort auch mit dem gebürtigen Elber Walter Reichling und dem Bürgermeister. „Das kann man sich nicht vorstellen. Die Menschen sind dabei, noch Schlamm aus den Häusern zu räumen. Es herrscht Chaos. Unsere Generation hat ja Gottseidank nie einen Krieg erlebt, aber da ist absoluter Ausnahmezustand“, berichtet der Ortsvorsteher. Es gebe in Dernau ganz viele Plakate mit der Aufschrift: „Danke für die Hilfe. Wir werden sie noch sehr lange brauchen.“ 80 Prozent der Menschen in Dernau, so hat Niklas vor Ort erfahren, sind nicht gegen die Hochwasser-Schäden versichert.
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Die Idee zu der großen Hilfsaktion hatte Hubertus Sieler aus Elben. „Wir haben gesagt, wir haben familiäre Verbindungen nach Elben. Jetzt ist es an der Zeit etwas zurückzugeben“, sagt Sieler. Viele Elber seien schon bei Weinfesten oder zum Wandern an der Ahr gewesen: „Gerade die Elber, die so eine Verbundenheit nach Dernau haben, haben Vertrauen. Sie wissen, dass das Geld auch ankommt.“ Das sei zu 100 Prozent der Fall, betont Peter Niklas: „Alle Spender können sich darauf verlassen, dass das Geld an bedürftige Familien geht.“ Noch immer gibt es Spenden von Privatpersonen und Firmen, so Hubertus Sieler.
Zehn Euro vom Taschengeld
Franz-Josef Bröcher ist „unwahrscheinlich dankbar“ über die vielen Spenden in Möllmicke. Zwei bleiben ihm besonders im Gedächtnis: „Ein zehnjähriger Junge hat zehn Euro von seinem Taschengeld gespendet. Da ist mir die Spucke weggeblieben.“ Eine über 80-Jährige habe sich telefonisch gemeldet: „Sie sagte, sie habe mit der Lupe in der Zeitung von der Aktion gelesen. Ilona ist dann hingefahren und hat 100 Euro abgeholt. Das ist uns total unter die Haut gegangen.“
Aktion geht weiter
Die Hilfsaktion für die Hochwasser-Geschädigten an der Ahr geht weiter.Spenden sind weiterhin möglich auf das Konto des Dorfvereins Elben unter dem Stichwort „Elben unterstützt Dernau“, Bank: VB OWD, IBAN: DE09 4626 1822 0011 8922 01.
Toll ist auch die 3000-Euro-Spende für Dernau vom Fanclub „Kreiselpower“ des FC Schalke 04. „Das Geld stammt aus unserer Kasse. Wir haben 54 Mitglieder. Wenn man die Bilder von den Leuten im Fernsehen sieht, die nichts mehr haben, da war es für uns keine Frage, dass wir helfen“, meint Fanclub-Kassierer Wolfgang Dornseifer aus Möllmicke.
Wichtig sei, so Franz-Josef Bröcher, dass alle Orte die Dernau-Hilfsaktion unterstützen. Es gebe eine große Solidarität. „Mir geht Dernau nicht mehr aus dem Kopf. Wir sind da früher wandern gewesen.“