Hagen.
Nach 34 Jahren als Gemeindepfarrer in Ev.-Luth. Christuskirchengemeinde in Hagen ist Pfarrer Michael Dahme jetzt mit einem Gottesdienst in der Christuskirche in den Ruhestand verabschiedet worden. Der Theologe kehrt dem Arbeitsleben aber nicht vollständig den Rücken.
Bis zum Herbst 2025 bleibt Dahme Bezirksbürgermeister, und er wird für mindestens zwei weitere Jahre die halbe Stelle der Geschäftsführung der Kindergartengemeinschaft des Evangelischen Kirchenkreises fortführen.
Seit 1988 in Eilpe
Michael Dahme startete 1983 als Vikar in Dortmund-Schüren. Nach dem zweiten Examen war er Pastor im Hilfsdienst in Bochum-Linden. Am 24. Januar 1988 feierte der junge Pfarrer seine Einführung in der Eilper Gemeinde, in der er für 16 Jahre mit der ehemaligen Superintendentin Verena Schmidt zusammengearbeitet hat. Seit dem 2010 umfassen 50 Prozent seiner Arbeit die Geschäftsführung der Kindergartengemeinschaft – zusammen mit Andrea Doehring.
Diejenigen, die zum Abschiedsgottesdienst kurz vor knapp in die Kirche kommen, müssen sich an diesem Sonntag mit einem Stehplatz begnügen. Die Kirche ist voll, voll von Menschen, die Michael Dahme in den vergangenen 34 Jahren begleitet hat oder das noch immer tut. „In meiner Zeit hier haben so viele Menschen ihre Türen und ihre Herzen geöffnet“, sagt Michael Dahme in seiner Predigt. „Dieses Vertrauen ist etwas sehr Kostbares, und der Kontakt vor Ort dabei durch nichts zu ersetzen.“
972 Gottesdienste in der Christuskirche
Michael Dahme ist ein Freund von Zahlen, wie er selbst sagt. Und so hat er aufgelistet: 972 Gottesdienste in der Christuskirche, 596 Taufen, 604 begleitete Konfirmanden, 207 Trauungen, 933 Beerdigungen. Diese Zahlen seien kein Qualitätsnachweis. „Aber sie geben Auskunft darüber, mit wie vielen Menschen ich zu tun hatte.“ Ihnen beizustehen in Freund und Leid – das sei es, worum es gehe. „Und das macht diesen Beruf so wunderbar.“
Nach seinem Ausscheiden wird Pfarrerin Susanne Weiling die Gemeinde allein weiterführen. „Es gibt immer Umbrüche und Neuanfänge, und darin liegt auch eine Chance“, so Dahme. In dieser Gemeinde gebe es so viele engagierte Menschen. „Ich mache mir keine Sorgen.“
Corona bremst Superintendent aus
Eigentliche hätte Superintendent Henning Waskönig den langjährigen Eilper Pfarrer verabschiedet. Aber das Corona-Virus hatte ihn kurz zuvor erwischt. Pfarrerin Christine Kress, Schriftführerin im Kreissynodalvorstand, sprang ein und verlas die Ansprache, die Waskönig vorbereitet hatte. „Wir alle sagen Danke für deinen treuen Dienst über so lange Zeit“, so der Superintendent.
Bei allem Wirken an einem Ort als Pfarrer und Bezirksbürgermeister habe immer das Wohl der Menschen im Mittelpunkt gestanden. Das politische Wissen sei dabei für den Kirchenkreis sehr wertvoll gewesen. „Deine Arbeit war immer gut für viele andere.“
Weiter im Pfarrverein
Michael Dahme wird der Gemeinde auch in seinem (Teilzeit-)Ruhestand nicht den Rücken kehren. Die Gemeindefahrten möchte er weiterhin organisieren. Und auch die Arbeit im Vorstand des Pfarrvereins Westfalen wird er fortführen. Aber natürlich wird Vieles anders sein: „Besonders wird mir das persönliche Miteinander in der Gemeinde fehlen“, sagt Michael Dahme. Da er im Pfarrhaus wohnen bleibe, würde der Kontakt vor Ort sicher trotzdem nicht abbrechen.
Die frei werdende Zeit will der Theologe mit Sport „und Aktivitäten in der schönen Umgebung des Hagener Südens“ füllen. Darüber hinaus wünsche er sich, mehr zum Lesen zu kommen. „Ich liebe historische Romane und Krimis.