Wenden. Die Fraktionsvorsitzenden von SPD, UWG und Grünen lassen die Kritik in Sachen Schwimmbad und „Ruttenberg“ nicht auf sich sitzen.
Die Vorsitzenden der SPD-, der UWG- und der Grünen-Fraktion im Rat der Gemeinde Wenden haben in einer Pressemitteilung auf die Kritik reagiert, die die CDU-Spitze in einem Pressegespräch geäußert hat. Die Christdemokraten hatten sich dabei ausdrücklich gegen die Planungen zum Neubau des Schwimmbads und den Ausstieg aus dem interkommunalen Gewerbegebiet „Ruttenberg“ gewandt.
Die drei Fraktionschefs zeigen sich getroffen: „Außer Populismus und Arroganz hat der Bericht der CDU nichts zu bieten. Die CDU wiegt sich in dem Glauben, sie habe die Kompetenz alleine gepachtet. Damit unterstellt sie indirekt den Wählerinnen und Wählern Inkompetenz, die dafür verantwortlich sind, dass die Mehrheit der CDU bei der letzten Wahl gebrochen wurde.“
Mittelfristig gut aufgestellt
Die Fakten, so Ludger Reuber (SPD), Thorsten Scheen (UWG) und Elmar Holterhof (Grüne), widerlegten die Kritik der CDU: Gemäß dem aktuellen Flächennutzungsplan könne die Gemeinde in den kommenden Jahren 15 Hektar Gewerbefläche entwickeln, weiterhin würden sich auf dem Gelände von Apparatebau Rothemühle neue Unternehmen ansiedeln. „Für die mittelfristige Perspektive in Sachen Gewerbe ist die Gemeinde daher gut aufgestellt.“ „Ruttenberg“ wäre frühestens erst in zehn Jahren aktuell geworden, weiterhin gelte es zu bedenken, dass kein eigener Autobahnanschluss dafür vorgesehen wäre. „Die Hauptlast des zusätzlichen Industrie-Verkehrs hätte abermals die Gerlinger Bevölkerung tragen müssen.“
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Interessant ist in diesem Zusammenhang sei, „dass sich die Fraktionsvorsitzenden aller Parteien in einer gemeinsamen Besprechung mit örtlichen Ratsmitgliedern, Vertretern der Interessengemeinschaft ,Besser leben in Gerlingen’ und der Verwaltung einstimmig für ein Aus des Ruttenbergs ausgesprochen haben, nachdem dort die Machbarkeitsstudie vorgestellt wurde“. Da verwundere es schon, wenn die CDU überraschend erst in der fraglichen Ratssitzung offenbare, dass sie von diesem bereits vereinbarten Vorgehen abweichen möchte.
Altes Bad marode
Das alte Hallenbad von 1967 sei marode und gehöre daher abgerissen. Der begleitende interfraktionelle Arbeitskreis habe, anders als von der CDU dargestellt, „selbstverständlich auch die Gesamtkosten im Blick“. „Es ist für uns sehr befremdlich, wenn die CDU den politischen Mitbewerbern finanzpolitische Verantwortungslosigkeit vorwirft. Selbstverständlich haben SPD, UWG und Grüne ebenso die zukünftige Handlungsfähigkeit der Gemeinde im Blick, wie dies hoffentlich auch die CDU hat.“ Die CDU verschweige, dass „auch die notwendige Sanierung des alten Bades in Wenden enorme Kosten verursachen würde“. Der Versuch, den Beschluss des Neubaus immer wieder in Misskredit zu bringen, zeige, dass „die CDU mit den politischen Mehrheiten im Rat hadert. Die Wendener Bevölkerung ist gehalten, sich dazu ihr eigenes Urteil zu bilden“.