Kreis Olpe. Die SPD im Kreis Olpe hat ihren Vorstand deutlich verjüngt: Neben der Bundestagsabgeordneten Nezahat Baradari stehen zwei Jusos an der Spitze.
Nezahat Baradari ist die neue Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes Olpe. Auf dem Kreisparteitag in der Stadthalle Attendorn votierte die Mehrheit der Delegierten für die Bundestagsabgeordnete. Die Kinderärztin aus Attendorn, die seit 2019 Mitglied des Deutschen Bundestags ist, löst damit Robert Kirchner-Quehl ab, der sein Amt auf eigenen Wunsch niedergelegt hatte.
Die Attendornerin ist seit 37 Jahren Mitglied der SPD und betonte in ihrer Rede vor den Delegierten des Kreisparteitages in der Attendorner Stadthalle, dass sie dem Kreisverband Olpe eine stärkere Stimme in NRW geben möchte und Herausforderungen wie Sicherung der Arbeitsplätze in der digitalen Transformation, medizinische Versorgung und versteckte sowie offene Kinderarmut angehen möchte. Dafür sei ein Kreisparteiprogramm notwendig, um die vorwiegend absolute CDU-Dominanz im Kreis Olpe zu brechen und die inhaltliche Sacharbeit nach vorne zu bringen. In den Fokus ihres Handelns stellt Nezahat Baradari Wertschätzung und gegenseitigen Respekt.
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Unterstützt wird Nezahat Baradari durch die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Christin-Marie Stamm (Olpe), Sebastian Menn (Lennestadt) sowie durch Schriftführer Eric Fuchs (Olpe), den Schatzmeister Johannes Truttmann (Olpe), den Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit Maximilian Müller (Lennestadt), den Beauftragten für Bildung Boris Eberlein (Wenden) und den Seniorenbeauftragten Walter Sinzig (Attendorn).
Als Beisitzer wurden in den Vorstand gewählt: Manuel Behle (Kirchhundem), Lea Schneider (Olpe), Michael Moczulski (Drolshagen), Vincent Sommerhoff (Finnentrop) und Gamze Özge (Olpe).
Die Delegierten berieten sich zum Ende des Kreisparteitages über die eingereichten Anträge aus den Orts- und Stadtverbänden. So beantragte der Stadtverband Lennestadt die Weiterleitung einer Petition zur Ermöglichung der digitalen Teilhabe an politischen Sitzungen. Die aktuelle Gemeindeordnung NRW lässt es nicht zu, dass Teilnehmer, die beispielsweise als Risikopatienten aufgrund der Corona-Situation nicht an einer Präsenz-Sitzung teilnehmen können und nur digital zugeschaltet werden, nicht von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen können. Eine Petition soll dazu auf Landesebene für Änderung sorgen. Nezahat Baradari soll diese Anregung auch auf Bundesebene tragen. Der Antrag wurde von den Delegierten mit großer Mehrheit angenommen.
Auch der Antrag der Jusos, den Antrag zur Einrichtung eines „Kill-Switchs“ zum Landesparteitag der NRW-SPD weiterzuleiten, erfuhr die Zustimmung der Delegierten. Bei dem so genannten Kill-Switch handelt es sich um einen „Not-Aus-Schalter“ für das Internet, um bei einem Cyberangriff die Funktionsfähigkeit der kritischen Infrastruktur sicherzustellen und weitere Angriffe von außen zu vermeiden. Die weiterhin notwendige Kommunikation würde dann über ein unabhängiges Netzwerk erfolgen.