Kreis Olpe. Nach der Flutkatastrophe in Ahrweiler sammeln Bäcker im Kreis Olpe nun mit „Flut-Brot“ Spenden für Bäckereien vor Ort. Bereitschaft ist groß.

Die Flut hat nicht nur etlichen Menschen ihr Zuhause genommen. Auch Betriebe in Ahrweiler sind in Schlamm und Schutt versunken. Darunter einige Bäckereien, die jetzt um ihre Existenz kämpfen. Aus diesem Grund sammelt der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks gemeinsam mit den Bäckerinnungsverbänden Spenden für Bäcker, die in Not geraten sind. Bei der Aktion „Flut-Brot“ geht pro Brot 1 Euro an den Karl-Grüßer-Unterstützungsverein. Die Aktion erfährt auch im Kreis Olpe Unterstützung, unter anderem von den Sangermann Bäckereien. „Für uns war das keine Frage, dass wir mitmachen“, sagt Lena Michels, Verkaufsleiterin der Sangermann Bäckereien. „Das ist eine tolle Aktion, mit der jeder ganz einfach helfen kann.“

Hohes Maß an Solidarität

Die Flutkatastrophe im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler hat ein Bild der Zerstörung hinterlassen. Straßen, Gebäude – und Menschen vielen dem Hochwasser zum Opfer. 139 Personen sind gestorben, noch immer werden 26 vermisst. Auf die Katastrophe folgt ein hohes Maß an Solidarität und viele Hilfsangebote. Freiwillige Helfertruppen – auch aus dem Kreis Olpe – sind ins Krisengebiet gefahren, um den Menschen vor Ort bei den Aufräumarbeiten zu helfen (unsere Zeitung berichtete). Die Idee zur Aktion „Flut-Brot“ geht auf den Düsseldorfer Bäcker Thomas Puppe und die Landesinnungsverbände Westfalen-Lippe und Rheinland zurück. „Die teilnehmenden Bäckereien suchen sich das Brot im Sortiment aus, das am besten läuft“, sagt Lena Michels. „Bei uns ist es das Körner-Backes.“ Jeder Kunde, der ein Flut-Brot kauft, spendet dabei automatisch 1 Euro an betroffene Bäckereien in Ahrweiler. 50 Cent stammen vom Kunden, 50 Cent von der Bäckerei, erklärt Michels.

Seit Montag, 26. Juli, läuft die Aktion nun schon in den Sangermann Bäckereien im Kreis Olpe – und wird gut angenommen. Sowohl bei den Mitarbeitern als auch bei den Kunden stößt die Idee auf breiten Zuspruch. „Es läuft sehr gut bislang“, sagt Lena Michels, die bereits seit elf Jahren bei Sangermann arbeitet und seit drei Jahren die Verkaufsleitung inne hat. „Einige wollen auch so was spenden, auch wenn sie gerade kein Brot kaufen wollen. Es ist schön zu sehen, wie groß die Spendenbereitschaft und sie Solidarität ist. Mittlerweile ist schon ein bissschen was zusammengekommen.“

Selbst vor Ort geholfen

Zu den teilnehmenden Bäckereien gehört auch die Bäckerei „Königs Brot“ in Attendorn. Hier wird nicht nur 1 Euro pro Brot gespendet, sondern 100 Prozent des jeweils ausgewählten Brotes. 2,50 Euro geht an „Attendorn hilft“ und 2,50 an das ARE-Gymnasium Bad Neuenahr-Ahrweiler. Inhaber Ralf König war vorletzte Woche selbst mit einigen Helfern vor Ort, um die Schule von Schlamm und Schutt zu befreien. „Ich kriege jetzt noch Gänsehaut, wie groß die Solidarität war. Das war herzergreifend“, sagt Ralf König. „Dort kommt das Geld jedenfalls richtig an.“ Mehr als 750 Euro sind bereits zusammengekommen.

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Für das entsprechende Marketing der Flut-Brot-Aktion in den Filialen stellt der Zentralverband Banderolen und weiteres Werbematerial zur Verfügung. „Unsere Spendenaktion ist hervorragend gestartet und wir sind überwältigt von der großen Welle der Solidarität“, heißt es seitens Daniel Schneider, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes auf der Homepage des Bäckerhandwerkes. „In diesen schweren Zeiten müssen wir zusammenhalten und den betroffenen Bäckern zügig helfen.“

Wie lange die Aktion noch laufen soll, ist noch unklar. „Erstmal ging es darum, so schnell wie möglich etwas aus dem Boden zu stampfen, um zu helfen“, so Lena Michels.

Infos zum Spenden

Spendenkonto: Karl-Grüßer-Unterstützungsverein des Deutschen Bäckerhandwerks, IBAN: DE80 3806 0186 5602 7720 22, BIC:GENODED1BRS, Bank: Volksbank Bonn Rhein-Sieg. Stichwort: Bäcker helfen Bäckern – Flutkatastrophe 2021. Oder Paypal-Konto: paypal.me\KGUDB. Eine Spendenbescheinigung stellt der Karl-Grüßer-Unterstützungsverein des Deutschen Bäckerhandwerks anschließend für alle Spender aus. Spender sollten dafür im Verwendungszweck ihre vollständige Adresse nennen.