Nahmer. Drei Monate nach der Flut sieht es in der Haardtstraße in Hohenlimburg noch so aus, als wäre das Wasser gerade weg. Was nun geschehen soll.
„Die Haardtstraße in Hohenlimburg wird nicht vergessen.“ Diese positive Botschaft sendet der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Jörg an alle Anwohner, insbesondere an jene, die sich in der vergangenen Woche mit ihren Befürchtungen an ihn gewandt und ihn zu einem Ortstermin eingeladen hatten. Nach diesem hatte der Landtagsabgeordnete die Initiative ergriffen und zielführende Gespräche geführt.
Die Chronologie: Aktuell befindet sich nach der Flutkatastrophe die gesamte Haardtstraße noch immer in einem desolaten Zustand, noch immer steht Müll am Straßenrand und noch immer blicken die von der Flut um Hab und Gut gebrachten Bürger sorgenvoll gen Himmel, wenn die Meteorologen intensive Regenfälle ankündigen. Denn die dramatischen Ereignisse Mitte Juli haben sich tief in ihre Seelen eingegraben.
Zunächst haben die Anwohner der Kleinen Haardt dank der außergewöhnlichen Unterstützung der Hohenlimburger Kalkwerke und privater Initiative die Fahrbahn von den unvorstellbaren Geröllmassen befreit, so dass sie ihre Häuser wieder anfahren und sanieren können. Ob Frank Poschmann mit seiner Ehefrau sein idyllisches Fachwerkhaus jedoch jemals wieder bewohnen kann, ist gegenwärtig noch immer unklar.
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Zukünftige Nutzung unklar: Stadt Hagen zog Bodenproben
Aktuell liegen zu dieser Frage zwei in der Aussage unterschiedliche Gutachten vor. Auch die Frage nach einer zukünftigen Nutzung der Gartenflächen ist noch nicht beantwortet. Kann hier jemals wieder Gemüse oder Salat angebaut werden?
Am 11. Oktober hatten deshalb, so die Stadt Hagen auf Anfrage, die Mitarbeiter des Bochumer Institutes Geobau GmbH Proben genommen, um zu klären, ob es durch Sedimentablagerungen zu einer Kontamination des Bodens gekommen ist, denn die unendlichen Wassermassen hatten nach Öl riechenden Schlamm aus dem oberen Nahmertal mitgebracht. Während die Grundstücke Hausnummer 12 und 13 auf Initiative der Unteren Bodenschutzbehörde der Stadt Hagen auf der Liste für die Begutachtung standen, haben Stefan Japes und Carima Kranz (Hausnummer 5) bislang noch keine Post für einen Beprobungstermin erhalten. Warum?
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Weiterhin Gefahr, dass Gelände bei Starkregen volläuft
Dazu sagt die Stadt: „Die Untersuchungen haben stichprobenartig stattgefunden.“ Darüber hinaus muss perspektivisch der Hochwasserschutz im Tal optimiert werden. Speziell an der Kleinen Haardt liegen die Grundstücke allesamt tiefer als die schmale Zufahrtsstraße, so dass weiterhin die Gefahr besteht, dass das Gelände bei Starkregen vollläuft.
Deshalb hatte Wolfgang Jörg nach seinem Besuch der Haardtstraße die Sanierung und damit verbunden auch eine mögliche Wiederaufbauhilfe für die betroffenen Häuser, eine eventuelle Sanierung der kontaminierten Grundstücke, einen perspektivischen Hochwasserschutz und die Müllbeseitigung auf seiner To-Do-Liste stehen.
Nach Brand an Haardstraße 39 soll Abriss beginnen
Zum letzten Punkt passt auch der unabdingbare Abriss jenes Hauses Nummer (Haardtstraße 39/41), das am frühen Morgen des 27. Dezember 2018 ein Raub der Flammen wurde und seit diesem Tag als Brandruine immer weiter verfällt. Doch jetzt kommt Bewegung in diese Angelegenheit. Die Familie des zwischenzeitlich verstorbenen Eigentümers hat Wolfgang Jörg zugesagt, zeitnah mit den Abrissarbeiten zu beginnen.
Darüber hinaus hat der Landtagsabgeordnete nach einer Ortsbesichtigung mit dem Hagener Baudezernenten Henning Keune die Zusage, dass die Haardtstraße saniert und die Schäden somit beseitigt werden sollen. Und auch der Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) hat versprochen, den noch immer vorhandenen Müll zu beseitigen.