Bilstein. Ein Volltreffer war die Übernahme des Frischemarktes Hoff in Bilstein durch die Werthmann-Werkstätten. Am Dienstag wird Einjähriges gefeiert.
Andrea Drüeke, Teamleiterin im Bilsteiner Frischemarkt „Hoff´s Wertvoll“, kann sich gut an den Eröffnungstag erinnern: „Am Morgen gab es Glatteis und es konnten keine Frischeprodukte geliefert werden - und das am ersten Tag.“ Das ist nun ein Jahr her. Anfang Februar 2021 hatte der Caritasverband für den Kreis Olpe das Geschäft im Herzen des Burgdorfs, direkt an der B 55, übernommen. Gut eine Woche später, am 8. Februar, wurde die Neueröffnung gefeiert, seitdem kümmert sich die Abteilung Lennestadt der Werthmann-Werkstätten um das Wohl der Kundinnen und Kunden aus Bilstein und dem Veischedetal.
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Die Bilanz nach einem Jahr fällt positiv aus. Der Laden „Hoff´s Wertvoll“, angelehnt an „Kaufhaus bzw. Frischemarkt Hoff“, den früheren, traditionsreichen Namen des Geschäfts, hat sich in Bilstein etabliert. Qualität und Sortiment, abgestimmt auf Standort und Kundenstruktur und vor allem die freundliche, bisweilen herzliche Atmosphäre, haben alte und neue Kunden überzeugt.
Große Herausforderung
Dabei war am Anfang alles Neuland. Weder die sechs Menschen mit Behinderungen, die in dem Geschäft in zwei Schichten arbeiten, noch die Teamleitung hatten zuvor mit Einzelhandel, Bestelllisten, modernen Kassensystemen und, und und, etwas zu tun gehabt. „Die größte Herausforderung war, dass wir alle völlig neu in diesem Bereich waren und wir es dennoch gut machen wollten“, erklärt die Teamleiterin. Darüber hinaus schwebten in der Anfangszeit zwei Fragen über dem Projekt: Sind diese Arbeitsplätze für behinderte Menschen wirklich geeignet und werden die Kundinnen und Kunden diese bisher einmalige Konstellation in der Region akzeptieren? Die Antwort auf beide Fragen lautet: Ja.
Beschäftigte fühlen sich wohl
Gerade der tägliche, direkte Umgang mit der Kundschaft wirkte sich positiv aus, ihn wollen die Beschäftigten nicht mehr missen. „Ich will hier immer bleiben und nie wieder zurück in die Werkstatt“, sagt Manuel Hellekes. Rollstuhlfahrerin Daniela Fischer, die vorwiegend die Kasse bedient, bilanziert nach zwölf Monaten: „Ich bin sehr zufrieden. Hier möchte ich bleiben. Meine Ängste, nicht alles zu schaffen, sind verflogen. Ich bin richtig glücklich, auch wenn ich manchmal platt bin. Ich freue mich, wenn die Kunden zufrieden sind, und ich freue mich auch auf jeden neuen Kunden, der bei uns einkauft.“
Sozialverhalten verändert
Insgesamt habe sich das Sozialverhalten aller Beschäftigten positiv verändert. „Alle sind viel selbstbewusster geworden“, so Andrea Drüeke. Was die Teamleiterin besonders freut: „Wir haben von Anfang an viele positive Rückmeldungen bekommen, das ist total schön.“
Von Anfang an begleitete das Team eine hohe Motivation. „Keiner schaute bei der Arbeit auf die Uhr, alle stellten sich den unbekannten Anforderungen und waren lernbereit. Unsere unterschiedlichen Fähigkeiten ergänzen sich sehr gut. Ich bin froh, dass es von den Kunden so gut angenommen wird“, so Andrea Drüeke.
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Das soll auch so bleiben. Um den Wünschen der Kunden Rechnung zu tragen, soll das Angebot weiter optimiert werden. Gewünschte Artikel, die nicht zum Standardsortiment gehören, werden – sofern es die Mengenvorgaben der Lieferanten zulassen – extra bestellt. Dafür sollen in den nächsten Tagen Fragebögen verteilt werden, um das Kundeninteresse zu ermitteln.
Warten auf das Lasten-Fahrrad
Seit September wartet das Team bereits auf das bestellte Lasten-Fahrrad. Wenn es endlich geliefert ist, will „Hoff´s Wertvoll“ auch einen Homeservice anbieten und zum Beispiel Getränkekisten direkt zu den Kunden nach Hause transportieren.
Zum einjährigen Geburtstag hat das Team selbst nur einen Wunsch: Dass die Kundinnen und Kunden dem Geschäft auch in den nächsten Jahren Treue halten, damit das Projekt weiterhin in eine erfolgreiche Zukunft steuert.