Maumke. Christian Horn hat in seinem Garten 40 Pflanzen und Kräuter. Durch den eigenen Anbau spart er Im Jahr etwa 1500 Euro.
Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges sind gerade auch die Lebensmittelpreise stark gestiegen. Für Salat und Kartoffeln müssen Verbraucher etwa 18 Prozent mehr zahlen. Auch Gemüse ist um ca. 15 Prozent teurer geworden. Die Preisspirale wird sich voraussichtlich weiter nach oben drehen. Da lohnt es, das Gemüse selbst anzubauen. Neben der Schonung des Geldbeutels hat man je nach Saison immer frische, hochwertige Lebensmittel auf dem Tisch.
Einer, der auf den eigenen Anbau schwört, ist Christian Horn. Hinter seinem Haus in Maumke gibt es ein wahres Gemüse-Paradies. Der 35-Jährige hat in seinem Garten 40 Pflanzen und Kräuter. „An jeder Ecke ist etwas, damit der Platz gut ausgenutzt wird. Ich brauche kein Unkraut jäten, alles ist voll bepflanzt. Da gibt es kein freies Stück Erde“, berichtet der Hobbygärtner. Wohin man blickt – überall ist essbares Grün.
„Ich habe schon immer Gemüse angebaut. Das habe ich als kleines Kind bei der Oma gelernt“, erzählt Christian Horn. Vor zwei Jahren habe er seinen Garten dann grundlegend ganz neu geplant: „Früher war das Brachland.“ Zwei große Hochbeete hat der 35-Jährige angelegt, die auch ein guter Schutz gegen Wühlmäuse sind, die sich früher in seinem Garten tummelten. „Es ist eine Mischkultur, außen sind viele Kräuter wie Thymian oder Rosmarin, innen Kapuzinerkresse für Smoothies. Die Kresse ist mit das Gesündeste, was es gibt und einfach nachwachsend. Ich benutze keinen Kunstdünger und keine Spritzmittel. Es ist alles so angelegt, dass wir nicht viel machen müssen. Jetzt brauchen wir nur noch ernten“, berichtet der Maumker.
Essen, was Saison hat
„Wir essen jeden Tag Gemüse. Zu zweit ist so ein Kopfsalat schon wirklich viel“, sagt der gelernte Werkzeugmechaniker, der jetzt als Unternehmensberater tätig ist. Bei Horns kommt auf den Tisch, was gerade Saison hat. So gibt es zum Beispiel im Februar Spinat, im März Kopfsalat und im Spätsommer Feldsalat. Im Juli sei Mangoldzeit, die Außenblätter könne man ernten wie Spinat. Die Horns essen viel Blattgemüse, das könne man schnell und einfach zubereiten.
„Das reicht alles für zwei Personen perfekt aus. Den Überschuss frieren wir ein oder kochen ihn ein, wie damals bei Oma. So sind wir das ganze Jahr über versorgt“, sagt der 35-Jährige. Im vergangenen Jahr hat er 30 Kilo Tomaten geerntet, auch Kartoffeln gab es in Hülle und Fülle. Zudem gibt es Johannisbeeren ohne Ende: „Die verarbeiten wir zu Saft oder Marmelade.“
Aus Colakraut macht Christian Horn Tee. In seinem Garten gibt es selbstgezüchtetes Pfefferkraut und mediterranes Olivenkraut. Überall findet man Bärlauch: „Da kann man gut Pesto, Butter und Öle mit machen.“ Zudem gehört auch Maggikraut zum Repertoire in seinem Garten.
Er wolle Vielfalt, alte Sorten, die es nicht mehr gibt, berichtet Horn: „Ich habe eine Felsenbirne. Die ist ganz selten und wächst in den Alpen. Auch Quitten gibt es hier oder sibirische Blaubären. Ich habe natürlich für das Sauerland schon einige Sorten ausgesucht, die auch Frost aushalten können.“ Es gibt auch alte Tomatensorten wie russische Krim oder grüne Zebra.
Auch Wachteln und Wein
Sogar fünf Wachteln sind im Garten von Christian Horn. „Die legen jeden Tag ein Ei. Das ist mehr als genug für uns“, sagt er. Auch ein paar Forellen schwimmen im Bach, die irgendwann auf dem Teller der Horns landen werden. Keine Frage: Sie sind mit allem rund um versorgt. Seit letztem Jahr hat der 35-Jährige auch noch Wein angebaut.
Alle Pflanzen züchtet Christian Horn im Gewächshaus. Eine Tüte mit Saatgut koste gerade mal 20 Cent. Das Wasser zum Gießen komme aus dem Bach. Damit sei der Garten unter dem Strich eine kostengünstige Angelegenheit.
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Doch was spart der Hobbygärtner mit seinem eigenen Gemüseanbau denn nun wirklich? „Wenn ich im Bioladen einkaufen würde, wären das 30 Euro die Woche“, hat er ausgerechnet. Im Jahr wären das etwa 1500 Euro Ersparnis. Und dann gibt es ja noch einen weiteren unbezahlbaren Vorteil: Der 35-Jährige kennt die Herkunft seines Gemüses, es ist lecker und immer frisch.