Attendorn. Mit steigenden Temperaturen lockt es die Badegäste an Bigge- und Listersee. Nur halten sich dort auch Nilgänse auf – und hinterlassen ihren Kot.
In den nächsten Tagen steigen die Temperaturen laut Deutschem Wetterdienst (DWD) auf über 25 Grad an. Kurz vor dem Schulstart kommende Woche können dann vor allem Kinder und Jugendliche nach den regenreichen Tagen zuletzt noch mal in Bigge oder Lister eintauchen.
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Halten die Vorhersagen ihr Versprechen, wird sicherlich auch die Badestelle am Schnütgenhof wieder von vielen Wasserratten aufgesucht. Doch es gibt ein Problem, das vielen Gästen die Lust am Badeausflug verhageln könnte: Nil- oder auch Kanadagänse halten sich gerne am Wasser und an gemähten Grünanlagen auf und hinterlassen dort ihren Kot – nicht nur, aber auch am Schnütgenhof.
„Die Nilgänse haben sich stark vermehrt und sorgen dafür, dass die Badestelle ziemlich verkotet wird“, macht Simone Stieg aus dem Amt für Gebäudewirtschaft – nach Rücksprache mit dem städtischen Baubetriebshof – keinen Hehl aus der Situation. Die Mitarbeiter vom Bauhof sind schließlich dafür verantwortlich, die Liegewiese an der Lister sauber zu halten. Daher weiß auch Karl Schulte, stellvertretender Leiter des Bauhofes, um das grundsätzliche Problem, das die Stadt Attendorn nicht exklusiv hat: „Es ist halt so, dass sich die Gänse gerne auf gemähten Flächen am Wasser aufhalten. Das sind paradiesische Zustände für die Tiere.“
Gräser, Blätter und Samen
Laut Auskunft des NABU sieht man die Nilgänse mit den auffällig langen roten Beinen „hauptsächlich in Parks und an Gewässern aller Art. Auch auf Feldern trifft man sie bisweilen bei der Rast und der Nahrungssuche an.“ Überwiegend würden die aus Afrika stammenden Gänse Gräser, Blätter und Samen fressen. Im Übrigen verhalten sich die Tiere desinteressiert am Menschen. „Nur bei großem Gedrängel auf dem See und vor allem während der Brutzeit können sie territorial werden“, schreibt der NABU.
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Die Frage lautet nur: Was kann die Stadt als Betreiber der Badestelle zwischen Olpe und Attendorn gegen den Gänsekot unternehmen? Den Gänsen den Zugang zum Wasser versperren? Kaum machbar, dann kann ja niemand mehr ins Wasser gehen. „Wir haben in den letzten Jahren immer mehrere Flugdrachen aufgestellt, die die Gänse abgeschreckt haben“, berichtet Simone Stieg. Diese Drachen seien momentan allerdings defekt, würden aber nachbestellt und in Kürze wieder aufgestellt.
Beim Ruhrverband, dem Betreiber von Bigge- und Listersee, sind die grundsätzlichen Kot-Probleme bekannt, allerdings sind den Mitarbeitern allein schon aus Zuständigkeitsgründen die Hände gebunden: „Für uns war das aus betrieblicher Sicht noch nie ein Thema, weil wir auch keine Badestelle betreiben. Grundsätzlich wissen wir aber natürlich, dass sich Nil- und Kanadagänse dort aufhalten, wo Wasser ist“, erklärt eine Sprecherin des Ruhrverbandes auf Anfrage.