Hagen. Dieser Sommer wird den Hagenern in keiner guten Erinnerung bleiben: Nach dem Hochwasser im Juli war auch der August zu nass und zu kühl.
Nach dem teils rekordnassen und trüben Juli lag die Hoffnung bei vielen Menschen in Hagen auf einem schönen August. Doch der Eindruck, dass auch dieser Monat zu kühl und wenig sommerlich war, trügt diesmal nicht. Unsere Region hatte deutschlandweit mit die größten negativen Abweichungen vom Mittelwert der Temperatur. Und auch die Sonne machte sich rar.
16,2 Grad ist die Durchschnittstemperatur, die im August an der Sternwarte am Eugen-Richter-Turm gemessen wurde. Damit liegt sie 2,4 Grad unter dem langjährigen Mittel der aktuell gültigen Klimareferenzperiode von 1991 bis 2020. Gegenüber der alten Referenzperiode von 1961 bis 1990 lag die Abweichung bei minus 1,4 Grad. Das Flächenmittel im Stadtgebiet, ermittelt durch die fünfzehn Wetterstationen im Verbund vom Wetternetz-Hagen, lag mit 16,5 Grad ein Zehntel über dem NRW-Durchschnitt. Am kühlsten war es auf den Dahler Höhen mit 15,0 Grad und am wärmsten im Lennetal mit 17,3 Grad. Wärmster Ort in NRW innerhalb des Messnetzes des Deutschen Wetterdienst (DWD) war Köln-Stammheim mit 17,8 Grad.
Ähnlich kühl war es zuletzt 1996
Hitze gab es im August ebenso wenig wie im Juli. Sommertage mit mehr als 25 Grad waren die Ausnahme und wurden auf den Hagener Höhen erneut überhaupt nicht erreicht. Hitzetage mit 30 Grad und mehr wurden wie auch schon im Vormonat weder im Stadtgebiet noch innerhalb von NRW registriert. Man muss in den Aufzeichnungen schon recht weit zurückblättern, um Vergleichbares zu finden. Erst im Jahr 1996 wird man fündig. Auch damals gab es genau wie in diesem Jahr Hitze im Juni, danach allerdings nicht mehr.
27,6 Grad war die höchste Temperatur im Stadtgebiet, die in Boelerheide gemessen wurde. Am Flugplatz Wahl erreichte das Monatsmaximum sogar nur 24,4 Grad. Der letzte Sommertag (>25 Grad) wurde hier am 28. Juni registriert. Das Monatsminimum wurde in der Selbecke mit frischen 5,9 Grad gemessen.
Regen prasselt überdurchschnittlich
90 Liter Niederschlagsmenge pro Quadratmeter wurden im August am Eugen-Richter-Turm gemessen – damit wurde der langjährige Mittelwert um rund 15 Prozent übertroffen. Am wenigsten Niederschlag fiel in Kabel mit 67 Litern, am meisten am Flugplatz Wahl mit 110 Litern pro Quadratmeter. Beim DWD lag die Spannweite in NRW zwischen 39 Litern im Münsterland und 182 Litern auf dem Kahlen Asten.
142 Sonnenstunden wurden im August gezählt. Damit schien die Sonnen weniger als üblich, und der langjährige Mittelwert wurde um fast 30 Prozent unterschritten. An einem Tag gab es überhaupt keinen Sonnenschein. Das NRW-Mittel lag bei 139 Stunden mit einem Maximum von 155 Stunden am Niederrhein. Auf dem Kahlen Asten wurden nur 120 Sonnenstunden erreicht
66 Kilometer pro Stunde erreichten die Spitzenböen in Hagen – an 17 Tagen wehte der Wind stark (>Windstärke 6) und an einem Tag stürmisch (>Windstärke 8). In Königswinter traten mit 78 Kilometer pro Stunde die stärksten Böen in NRW innerhalb des Messnetzes des DWD auf.
Aktuelle Wetterdaten und Wetterkameras aus der Stadt gibt es unter www.wetternetz-hagen.de und www.sternwarte-hagen.de