Attendorn. Der Kreis plant den Bau eines Gefahrenabwehrzentrums. Dort soll die überörtliche Ausbildung der Feuerwehr stattfinden. Doch es gibt einen Haken.
Eine Abrechnung über die Kreisumlage – für die Attendorner Politik mit Ausnahme der Grünen nicht verhandelbar. „Attendorn ist wieder einmal die Melkkuh des Kreises und übernimmt ein Drittel der Kosten“, echauffierte sich jüngst im Haupt- und Finanzausschuss SPD-Fraktionschef Uli Bock. Worum ging es? Bekanntlich plant der Kreis Olpe den Bau eines Gefahrenabwehrzentrums, in dem künftig auch die überörtliche Ausbildung der Feuerwehren stattfinden soll. Für den Bau einer entsprechenden Infrastruktur mit Übungshof, Trümmerfeld und Atemschutzstrecke rechnet die Kreisverwaltung mit Baukosten von rund 3,5 Millionen Euro. Für diese Kosten sollen die Kommunen aufkommen, und zwar über die Kreisumlage. Die sieben Städte und Gemeinden würden dann jährlich und über Jahrzehnte die Kosten abtragen.
Uli Bock spricht von Willkür
Allerdings hat Attendorns Kämmerer Klaus Hesener, wie bereits berichtet, ein Problem damit, die Kosten mittels der Kreisumlage und somit auf Grundlage der Steuerkraft abzurechnen. Auch wenn es um vergleichsweise geringe Summen geht, denn in den ersten zehn Jahren fallen für alle Kommunen zusammen „nur“ rund 136.000 Euro jährlich an. Davon würde die Stadt Attendorn ein Drittel übernehmen.
Das sei nicht im Sinne der Sache, so Hesener, der im Gespräch mit dieser Redaktion vor einigen Tagen betonte: „Wir wollen uns weder mit dem Kreis noch mit den anderen Kommunen über Kreuz legen, aber es geht uns um eine gerechte Abrechnung und nicht um eine moralische Frage.“ Einen gerechten Verteilschlüssel fordert auch die Attendorner SPD. Uli Bock: „Wir werden diese Willkür bei der Finanzierung nicht mitmachen und fordern den Kreis auf, eine gerechte Verteilung der jährlichen Kosten zu erarbeiten. Für den Bau der feuerwehrspezifischen Infrastruktur braucht es die Zustimmung aller Kommunen. In unserem Fall sehr gerne, aber nicht unter allen Umständen.“
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Ähnlich äußerte sich auch CDU-Ratsvertreter Friedhelm Arens, der eine Abrechnung über die Einwohnerzahl ins Spiel brachte. Sorgen vor einer Bürokratie-Kracke, die bei der Erstellung eines anderen Verteilschlüssels entstehen würde, hat Grünen-Chef Wendelin Heinemann. Er sagte: „Es gibt hier noch viele offene Fragen und wir fordern ein Gespräch aller Beteiligten. Wir sollten die interkommunal gut funktionierende Zusammenarbeit unserer Feuerwehren nicht durch ein solches Thema belasten.“