Hagen. Die bei der Flutkatastrophe eingestürzte Brücke Rehbecke in Hagen wird zurückgebaut. Die Arbeiten haben begonnen.
Es tut sich was an der Brücke Rehbecke in Hagen. Das Bauwerk, das durch die Hochwasserkatastrophe völlig zerstört wurde, in der Mitte durchbrach und in die Volme krachte, wird seit Dienstag durch den Wirtschaftsbetrieb Hagen zurückgebaut.
Geplant ist, dass die Maßnahme bis Freitag, 24. September, dauern wird. Nach dem Rückbau wird als Übergangslösung eine neue temporäre Behelfsbrücke in Stahlbauweise aufgebaut. Diese Behelfsbrücke stellt der Bund zur Verfügung. Die Behelfsbrücke wird zwei Fahrspuren haben, so dass ein Begegnungsverkehr möglich ist. Für die auftretenden Behinderungen während der Arbeiten bittet der Wirtschaftsbetrieb Hagen um Verständnis.
Bagger knabbert an der Brücke in der Volme
„Zunächst geht es darum, dass wir den Bagger in die Volme bekommen“, sagt Waldemar Gusia vom WBH. „Er baut sich im Grunde selbst von einem privaten Grundstück aus eine Rampe. Dann werden wir in den nächsten Wochen nach und nach die Brücke abknabbern.“ Größere Stücke werden vor Ort zerkleinert und dann auf Kipper verladen, die an der Bundesstraße 54 stehen.
In einem zweiten Schritt müssen dann die vorhandenen Widerlager beigearbeitet werden. „Die sind nicht so breit, dass sie die provisorische Stahlfachwerkbrücke, die der Bund bereit stellt, aufnehmen können“, sagt Gusia.
Bevor die Arbeiten jetzt beginnen konnten, sind neue Telekommunikationsleitungen über die Volme hinweg verlegt worden. Die Arbeiten sollen abgeschlossen sein, bevor die Deutsche Bahn die parallel zum Fluss verlaufende Strecke wieder in Betrieb nimmt.
Wichtige Verbindung in Richtung Hagen
Die eingestürzte Brücke zwischen Dahl und Priorei ist insbesondere für die Anwohner jenseits der Volme (Rehbecke und Hengstenberg) eine wichtige Verbindung. Sie müssen seit Mitte Juli einen Umweg über eine schmale Straße in Richtung Sporthalle Dahl fahren, so sie denn in Richtung Hagen oder Lüdenscheid wollen.
Fotostrecke: Das Volmetal in den Tagen nach der Flut
Die Brücke war nach der Flut zu einem touristischen Anziehungspunkt mutiert. Immer wieder waren dort Gaffer zu sehen, die vor dem Bauwerk mit ihren Handys Selfies geschossen. Findige Anwohner hatten daher zunächst eine Sammelbüchse an der Brücke platziert, dann sogar eine Humphrey-Bogart-Figur. Diejenigen, die dort fortan sich selbst fotografierten, wurden um eine Spende für die Flutopfer gebeten.
Brückengeländer schon länger abgeflext
Der WBH hatte bereits das Brückengeländer abgeflext, so dass sich dort kein Treibgut mehr verfangen kann. Die Errichtung eines neuen Bauwerks wird wohl eher Jahre als Monate dauern.