Drolshagen. Die Stadt will den schon lange gehegten Plan umsetzen, ein neues Zuhause für Geflüchtete zu bauen. Wohin? Hier mehr.
Der erste von mehreren Dicken Brocken, was den Kostenaufwand betrifft, rollt jetzt auf die Stadt Drolshagen zu. Im Ausschuss Stadtentwicklung und Umwelt werden die Kommunalpolitiker am Dienstag, 23. November (17 Uhr) über den Plan informieren, „In der Wünne“ gegenüber der Sporthalle ein neues Übergangswohnheim für Geflüchtete zu bauen. Einer ersten groben Kalkulation zufolge soll das Gebäude rund 2,15 Millionen Euro kosten.
Bürgermeister Uli Berghof wies auf Anfrage unserer Redaktion daraufhin, dass die alte Containeranlage, die mittelfristig abgebaut werden solle, zunächst noch stehen bleiben solle: „Aber nur für den Notfall, falls Geflüchtete in einem größeren Ausmaß kurzfristig von uns untergebracht werden müssen, als wir das derzeit voraussehen können.“
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Hintergrund des jetzigen Neubauplanes ist der Konsens im Stadtrat, dass die Containeranlage In der Wünne den dort wohnenden Menschen auf Dauer nicht zumutbar sei. Schon im Mai 2020 hatte die Stadt deshalb einen Arbeitskreis gebildet, der sich des Themas annehmen sollte. Untersuchungen der Bauverwaltung unter Einbeziehung eines Modulbau-Herstellers, so die Verwaltung in ihrem Infopapier für die Politiker, hätten „bestätigt, dass eine Sanierung oder sonstige erhaltende bauliche Maßnahmen aus wirtschaftlichen und tatsächlichen Gründen ausscheiden.“ Auch der Plan, eine Wohncontaineranlage von Investoren bauen zu lassen, um sie dann anzumieten, wurde verworfen: „Nicht sinnvoll“, so das Fazit.
Der Arbeitskreis habe sich deshalb für das jetzt vorliegende Konzept ausgesprochen, über das sowohl die beiden Ausschüsse Stadtentwicklung und Umwelt sowie Bildung und Soziales (24. November) als auch der Stadtrat (2. Dezember) beraten bzw. entscheiden müssten.
Wohnraum für 33 Menschen
Bei dem Neubau handelt es sich um ein reines Zweckgebäude in Modulbauweise, in dem maximal 33 Menschen wohnen und leben können sollen. Im Erdgeschoss sind sieben Doppelzimmer und zwei Einzelzimmer geplant, im ersten Obergeschoss sieben Doppelzimmer und drei Einzelzimmer.
Umsetzung frühestens Ende 2022 realistisch
Im neuen Übergangswohnheim sind gemeinschaftliche Küchen-, Wasch- sowie WC und Duschanlagen geplant.Durch Verbindungstüren soll auch die Möglichkeit geschaffen werden, ein Raumangebot für Familien bieten zu können.Die Umsetzung kann wegen der erheblichen Auslastung der Modul-Bauunternehmen frühestens Ende 2022 erfolgen.
Das Gebäude wird Außenmaße von 23 mal 12 Meter haben, woraus sich eine Grundfläche (brutto) von rund 550 Quadratmeter ergibt. Vorteil der Modulbauweise: die extrem kurze Aufbauzeit. Das Übergangswohnheim soll in etwa vier Wochen errichtet sein, der Innenausbau soll noch einmal rund acht Wochen in Anspruch nehmen.
Der politische Wille wird im Beschlusspapapier hervorgehoben: Der Bürgermeister soll „alle notwendigen Schritte für eine zügige Realisierung dieser Baumaßnahme einleiten.“ Dagegen spricht allerdings die Überlastung der Modulbauunternehmen.