Dortmund/Hohenlimburg. Die ukrainische Reporterin Iryna Hornieva, die nach Hohenlimburg geflüchtet ist, berichtet von einem besonderen Ausflug nach Dortmund
Es war ein außergewöhnliches Freundschaftsspiel, das am Dienstag in Dortmund stattfand. Die Mannschaft von Borussia Dortmund empfing Dynamo Kiew – und unter den rund 35.000 Zuschauern auf den Tribünen saßen auch fast fünfzig Frauen und Kinder aus der Ukraine, die derzeit gemeinsam in Hohenlimburg leben. „Wir suchen jede Gelegenheit, unseren Staat zu unterstützen. Als wir von dem Spiel erfuhren, beschlossen wir, dass wir auf jeden Fall gehen würden“, sagt eine der Geflüchteten. Auf ihren Sitzen jubelten die Frauen und Kinder, die zurzeit in einer Villa der Firma Waelzholz in der Nahmer leben, der Mannschaft von Dynamo Kiew zu. Aber das Hauptziel dieses Spiels war nicht der sportliche Sieg, sondern die Unterstützung der Menschen in und aus der Ukraine. „Für mich geht es bei diesem Spiel nicht um Fußball. Ich will die Welt auf den Krieg in der Ukraine aufmerksam machen“, sagt der 15-jährige Dmytro aus Kremenchuk. Während des Spiels hielten er und seine Schwester Plakate hoch, auf denen die Rettung von Mariupol und der Stopp von Putin und des Krieges gefordert wurden.“
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Der Völkermord muss gestoppt werden
Viele ähnliche Plakate, die ein Ende des Krieges und Frieden für die Ukraine forderten, waren in der Zuschauermenge zu sehen. Die ukrainischen Künstlerinnen Jamala und Yulia Sanina warben im Stadion um Unterstützung: „Der Völkermord in Mariupol und der Krieg in der Ukraine müssen gestoppt werden“, forderte Jamala. Am Ende gewann Dynamo Kiew das Spiel gegen Borussia Dortmund mit 2:3. Doch das war gerade für die Ukrainer auf den Rängen an diesem Tag nur eine Randnotiz. Rund 400.000 Euro wurden gesammelt.