Hillmicke. Hillmicke sucht nun einen Nachfolger für den 75-Jährigen. Es werden weiter Gespräche geführt.

Hubert Kaufmann hört auf. Nach 17 Jahren als Ortsvorsteher – ein Jahr hatte er coronabedingt verlängert – ist am 31. 12. 2021 nun endgültig Schluss für den 75-Jährigen. Eine Nachfolge wurde auf der Bürgerversammlung am Donnerstagabend nicht gefunden. Niemand der rund 60 Anwesenden war bereit, das Amt als wichtiges Bindeglied zwischen Ortschaft und Verwaltung zu übernehmen.

Markus Hohmann, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung, der den erkrankten Bürgermeister Bernd Clemens vertrat, dankte im Namen der Gemeinde Wenden für die stets sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit. Die Versammlung lohnte Kaufmann mit langem Applaus. Jürgen Kaufmann, Leiter der Hillmicker Feuerwehr, dankte im Namen der Vereine und einem Sauerländer Flachgeschenk. „Ich habe viel Freude und Spaß mit den Vereinen gehabt. Und ich habe das Gefühl, ihr auch mit mir. Danke für alles, was ihr mit mir zusammen für unsere Ortschaft getan habt“, so Kaufmann. Einige Gespräche habe man geführt, um seinen nun vakanten Posten zu besetzen. Man werde auch weiterhin Gespräche führen in der Hoffnung, im Laufe der kommenden Monate fündig zu werden. Sein Appell: „Setzt euch ein, hört euch um. Das Amt ist für jeden machbar!“

Zwei mögliche Standorte

Thema war auch die Standortsuche für das neue Feuerwehrgerätehaus. Die Voraussetzungen für einen neuen Standort: 3000 Quadratmeter Fläche. Nach Abwägung gegebener Möglichkeiten und der Einordnung auf Basis des Brandschutzbedarfsplanes stehen schlussendlich zwei Möglichkeiten im Raum: die vordere Poststraße sowie Am Nocken gegenüber der Bushaltestelle. „In der Sitzungsperiode im Dezember werden wir beide Varianten nebeneinanderlegen, um ein politisches Votum zu bekommen. Wir können bei dem Thema nicht jahrelang parallel laufen“, so Hohmann. „Wir haben mit den Kameraden zusammengesessen. Es gibt ein eindeutiges Votum für den Standort Am Nocken, was ich als Ratsmitglied auch unterstütze“, so CDU-Ratsherr Stefan Dornseifer. Und: „Ursprünglich hat man die Fertigstellung für 2027/28 ins Auge gefasst. Auf der Ratssitzung hat sich die Mehrheit dafür ausgesprochen, auf 2026 vorzuziehen.“

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Die Gemeinde Wenden hat 2020 eine Klimastrategie beschlossen. Ein Schwerpunkt innerhalb dieser ist die Verbesserung des Radwegenetzes. „Im Bereich Mobilität kann man viel bewegen. Mit der Elektrifizierung ist auch hier in der Region möglich, woran man vor vier oder fünf Jahren nicht gedacht hätte. Das Rad ist das Verkehrsmittel der Zukunft“, unterstrich Hohmann. Wie die Dörfer in der Gemeinde Wenden untereinander und vor allem wie sie mit dem Zentralort verbunden werden können, ist Kern des Radwegekonzeptes, in dem Hillmicke als zentrale Verkehrsachse eine wichtige Rolle einnimmt. Und da gibt es einige Defizite. So hinsichtlich der Anbindung an den Ruhr-Sieg-Radweg und auch an das Zentrum der Kommune.

Kein weiteres Bauland

CDU-Ratsherr Dornseifer fragte nach neuen Baugebieten. „Der Flächennutzungsplan sieht keine vor. In Hillmicke wurden solche als Letztes erschlossen. Die Bedarfe sind ausgefüllt. Im Gemeindegebiet gibt es anderweitig noch viele junge Menschen, die bauen wollen. Dem müssen und wollen wir nachkommen“, so Hohmann.

Sorgen aus dem Plenum kamen bezüglich verstärkter Verkehrsfrequenzen innerorts durch das Amazon-Verteilzentrum. „Im Frühjahr wird Amazon die Verkehrsstärke erreicht haben. Wenn Wohnstraßen stark belastet werden, werden wir Wege finden, um den Verkehr in geordneten Bahnen laufen zu lassen“, versprach Hohmann.