Platte Heide. Der Mendener Imker Matthias Weilburg hat in diesem Sommer ein Insektenparadies geschaffen. Das Projekt soll fortgeführt werden.

Ein wahres Paradies für Insekten hat sich im Sommer in der Nähe der Sternwarte entfaltet. Möglich war dies dank vieler Spenden. Initiator Matthias Weilburg will das Projekt im nächsten Jahr wiederholen.

Im Februar war es ein Herzensanliegen von Matthias Weilburg. Der
Mendener
wollte Geld sammeln, um mit einer Blühwiese gegen das Insektensterben zu kämpfen. Dazu hatte er in den Feldern Richtung Sümmern – ein Stück oberhalb der Sternwarte und hinter dem Fußballplatz des VfL Platte Heide -- einen Acker gepachtet, auf dem – so die Idee – die Blumen wachsen sollten.

Nahrung für die Tiere

Mit dem Projekt wollte er zeigen, „dass es geht, dass man selbst etwas verändern kann“. Dazu stellte er ein Schild auf dem Acker auf, auf dem er appellierte: „Helfen Sie uns, damit es auch weiterhin auf unserer Erde grünt und blüht. Unsere Kinder und Enkel werden es uns danken, wenn Vögel auch weiterhin ihre Lieder singen können und es in der Natur summt und brummt.“

So sah der Acker am Anfang des Jahres aus.
So sah der Acker am Anfang des Jahres aus. © WP | Corinna Schutzeichel


Nachdem die Westfalenpost im Februar dieses Jahres über seine Idee berichtet hatte, meldeten sich zahlreiche Mendener bei ihm. Viele Anrufer freuten sich über die Idee, unterstützten ihn gerne mit einer Spende.

Es habe aber auch einige kritische Anrufer gegeben, denen es um die Art des Saatguts ging. „Das ist dort eine landwirtschaftliche Nutzfläche“, erklärt Matthias Weilburg. „Man darf also nicht alles säen, was man sonst für die heimischen Wildbienen säen möchte.“ Für ihn habe aber der Gedanke Vorrang gehabt, „dass ich den Tieren gerne Nahrung zur Verfügung stellen möchte“.

Das Ergebnis konnten Spaziergänger in den vergangenen Monaten bestaunen: ein wahres Paradies für Insekten. „Es gab extrem viele Hummeln und Schmetterlinge“, bilanziert Matthias Weilburg. „Bei einer einzigen Zählung beispielsweise kamen wir auf über 500 Schmetterlinge. Und ich habe auch viele Wildbienen gesehen.“ Auch eine Vielzahl von Marienkäfern habe das Blühfeld angelockt.

Der Hufschmied und Imker ist froh, dass die Premiere so erfolgreich gelaufen ist und sagt dankbar: „Ohne die vielen Unterstützer wäre das nicht gegangen.“ Nun setzt der Mendener darauf, dass es im kommenden Jahr eine Neuauflage geben wird. Die Stadtwerke haben in diesem Jahr das Saatgut für die Blühwiese über ihren „naturliebe“-Tarif (von dem Ökotarif fließt ein Ertrags-Anteil direkt in Mendener Naturprojekte) gespendet. Das heimische Versorgungsunternehmen hat bereits zugesagt, auch im nächsten Jahr für das Saatgut zu sorgen.


Was noch fehlt und komplett über Spenden finanziert werden muss, ist die Pacht für die rund 12.000 Quadratmeter große Ackerfläche. Matthias Weilburg hat das Geld hier jeweils vorgestreckt und hofft auf erneute Unterstützung – damit im kommenden Jahr bei der Sternwarte wieder für einige Monate ein Insektenparadies mit einer bunten Wildblumenwiese wachsen kann.

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