Hagen. Die Generalsekretärin der Deutsch- Israelischen Gesellschaft Michaela Engelmeier reagiert auf die Terrorpläne mit Blick auf die Hagener Synagoge.
Michaela Engelmeier ist die Generalsekretärin der Deutsch-israelischen Gesellschaft und Geschäftsführerin des Vereins Maccabi Deutschland. Sie ist selbst gebürtige Hagenerin und sprach erst im Mai bei einer Solidaritätsbekundung vor der Synagoge in Hagen. Der vereitelte Terror-Anschlag auf die Synagoge an der Hagener Potthoffstraße macht Engelmeier fassungslos. Sie geht in ihrer Reaktion auf die doppelte Bedrohung ein, der sich Juden in Hagen und ganz Deutschland ausgesetzt sehen. (Lesen Sie auch: NRW-Innenminister Herbert Reul äußert sich zu den Terrorplänen in Hagen)
Hagen: Michaela Engelmeier froh, dass Behörden Schlimmeres verhindert haben
„Zwei Jahre nach dem Terror-Anschlag von Halle macht mich dieser Hagener Fall jetzt fassungslos. Es ist so schrecklich, dass das ausgerechnet an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, geschehen sollte. Nicht auszumalen, was passiert wäre, wenn die Behörden den Anschlag nicht verhindert hätten und sich jüdische Bürger in der Synagoge versammelt hätten“, so Engelmeier. (Lesen Sie auch: Oberbürgermeister Erik O. Schulz reagiert erschüttert auf die Vorfälle in Hagen)
Juden in Deutschland sähen sich mit Bedrohungen aus zwei Richtungen konfrontiert. „Es gibt den Antisemitismus, der durch Nazis transportiert wird und es gibt eine islamistische Bedrohung, wie wir sie jetzt auch in Hagen erleben. Das ist sehr konkret und für die jüdischen Mitbürger greifbar. Das Gefühl, dass man sie umbringen möchte.“
Engelmeier: Jüdische Gemeinde in Hagen gilt als verschlossen
Engelmeier hatte jüngst erst Kontakt zur jüdischen Hagener Gemeinde geknüpft. Engelmeier beschreibt die Gemeinde aus den genannten Gründen als sehr verschlossen. „Es gibt dort nach mehreren Vorfällen in der Vergangenheit das Gefühl, das man niemandem trauen kann.“ Die jüdische Gemeinde in Hagen besteht zu großen Teilen aus Menschen, die aus Osteuropa zugewandert sind.