Breckerfeld. Auch der letzte Stall bei Landwirt Udo Baumeister aus Breckerfeld ist auf Bodenhaltung umgestellt. Dabei geht es auch um das Wohl der Hühner.

So mag es wohl aussehen, das glückliche Huhn in Breckerfeld. Pickt auf dem Boden, marschiert über eine breite Leiter, setzt sich mit den Füßen auf eine dreieckige Stange, die gewährleistet, dass es nicht abrutscht und hinabstürzt, das glückliche Huhn.

Udo Baumeister blickt zufrieden auf das glückliche Huhn. Genauer gesagt: Er blickt auf 18.500 Hühner, die wohl zu allergrößten Teilen glücklich sein dürften, seit sie in ihr neues Zuhause eingezogen sind. Denn der Betrieb Landwirt Baumeister hat noch einmal investiert und auch den letzten Stall auf modernste Haltungsform umgestellt. 350.000 Euro hat die Geschäftsführung um Udo Baumeister und Stephan Werthmann investiert. „Rund 40.000 Euro sind in das Tierwohl geflossen“, sagt Baumeister.

Haltungsform noch bis 2025 erlaubt

Investiert hat das Unternehmen schon jetzt, obwohl die bislang bestehende Unterbringung der Hühner dem Gesetz nach noch bis 2025 erlaubt gewesen wäre. „Aber der Stall war bei uns der letzte, in denen die Tiere noch in sogenannten Kleingruppen gehalten wurden“, erklärt Baumeister, „das haben wir jetzt korrigiert.“ Dabei mag auch eine Rolle gespielt haben, dass es für Eier dieser Haltungsform kaum noch einen Markt gibt. Die Verbraucher in Deutschland sind sensibler geworden.

Die Hühner im neuen Stall in Breckerfeld sitzen auf dreieckigen Stangen. So haben sie mehr Stabilität.
Die Hühner im neuen Stall in Breckerfeld sitzen auf dreieckigen Stangen. So haben sie mehr Stabilität. © WP | Michael Kleinrensing

Also setzt Baumeister an dieser Stelle auf Bodenhaltung. „Eine Freilandhaltung wie auf der anderen Seite des Hofes kam hier nicht in Frage. Das angrenzende Areal wäre zum einen nicht groß genug gewesen. Zudem werden Fläche und Stall durch die Zufahrt zum Hof getrennt.“

Bodenhaltung immer weiter optimiert

Gut für die Hühner: In den letzten zehn Jahren ist auch die Bodenhaltung immer weiter optimiert worden. Auch unter Mithilfe des innovativen Unternehmens aus dem beschaulichen Brenscheid. „Es geht eben in der Hauptsache um das Wohlergehen der Hühner“, sagt Baumeister und zielt auch auf den eigenen Anteil ab. „Eigentlich sitzen die Tiere auf einem Rohr. Wir aber haben dreieckige Stangen eingebaut, die oben eine Glatte Sitzfläche haben. Die Position der Tiere ist dadurch stabiler. Sie bewegen sich ganz anders auf den Stangen. Das Brustbein wird entlastet.“

18.500 Hühner haben im neuen Stall von Udo Baumeister in Breckerfeld ein Zuhause gefunden.
18.500 Hühner haben im neuen Stall von Udo Baumeister in Breckerfeld ein Zuhause gefunden. © WP | Michael Kleinrensing

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Dazu hat Baumeister wesentlich mehr dieser Stangen einbauen lassen, als eigentlich erforderlich. „In der Theorie muss jedes Huhn auf der Stange 15 Zentimeter für sich haben“, so der Geflügel-Experte. „Allerdings zieht es Tiere nachts nach oben. Während die unteren Stangen kaum besetzt sind, wird es oben eng.“ Die Folge: Immer wieder fallen Tiere herab. Baumeister hat nun vor allem im oberen Bereich 400 Meter an zusätzlichen Stangen montieren lassen – mehr Fläche, auf der die Tiere zu Ruhe kommen können.

Breite Leitern im Hühnerstall

Dazu kommen weitere Podeste, auf denen sich die Tiere aufhalten können. Und weil die wiederum durch breite Leitern, auf denen sich die Tiere auch begegnen können, miteinander verbunden sind, verringert sich auch der Flugverkehr im Stall. „Die Tiere gehen und hüpfen mehr. Das sorgt für wesentlich weniger Staub im Stall“, sagt Udo Baumeister. „Davon profitieren letztlich die Tiere, aber auch die Mitarbeiter.“