Menden. Wie und wo kann die Stadt Menden die Flüchtlinge aus der Ukraine unterbringen? Die Stadtverwaltung bildet dafür jetzt eine eigene Einheit.
Wie und wo kann die Stadt Menden Flüchtlingsfamilien aus der umkämpften Ukraine aufnehmen? Im Mendener Rathaus will man dafür in kürzester Zeit eine „Task Force“ aus mehreren städtischen Abteilungen bilden, mit dem Bürgermeister an der Spitze. „Das ist ganz klar Chefsache“, sagt Dr. Roland Schröder auf Anfrage. Man stehe auch in Verbindung mit der Bezirksregierung Arnsberg. Die nimmt die Zuweisung eintreffender Menschen in die jeweiligen Städte vor. Auch die Wohnungsgesellschaften GBS und LEG sitzen laut Schröder im Boot, um kurzfristig Wohnraum im Stadtgebiet zu stellen. Kürzlich hatte die Stadt zudem erklärt, etwa 50 Plätze für Flüchtlinge in ihren Übergangs-Unterkünften zur Verfügung zu haben.
Im Schulausschuss: Wo und wie soll es die Unterrichte für Kinder aus Ukraine geben?
Bisher gebe es noch keine Zuweisung für Menden, erklärt Schröder. Doch seien erste Familien mit Kindern aus den Kriegsgebieten der Ukraine in Menden eingetroffen. Einige hätten Verwandte oder Bekannte, die sie aufnahmen. Andere seien in vermittelte Wohnungen gezogen. Schröder begrüßt denn auch das parteiübergreifende Vorhaben des Schulausschusses, sich in der nächsten Sitzung mit der Beschulung ukrainischer Kinder und Jugendlicher zu befassen. Vorsitzender Peter Maywald zur WP: „Das duldet keinen Aufschub, weil erste Kinder schon da sind.“ Für Schröder ist zugleich klar, dass sich in nächster Zeit nahezu alle Gremien der Stadt zur Problematik der Kriegsflüchtlinge beraten werden.
Umfang der Flüchtlingsaufnahme nicht abzusehen – Registrierung ist Problem
Welchen Umfang die Aufnahmen aus der Ukraine für Menden annehmen können, sei naturgemäß noch unklar, sagt der Bürgermeister weiter. Doch anders als bei der Flüchtlingswelle 2015 und ‘16, als Menden 1000 Menschen aufnahm, haben sich im Fall der Ukraine alle EU-Länder zur Aufnahme von geflüchteten Menschen bereit erklärt. So könne man auf eine geregeltere Zuteilung hoffen.
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„Was in den Wirren der Ankunft trotzdem vielfach nicht funktioniert, ist die Registrierung“, berichtet Schröder. Sie sei Voraussetzung für nahezu alle staatlichen Leistungen – auch für heimische Familien, die Menschen in ihren Privathäusern aufnehmen. Doch die bürokratischen Fragen stehen für Schröder jetzt hintan. „Vorrang hat für uns jetzt erst einmal eine vernünftige Unterbringung.“