Hagen. Es soll eine sichere und schnelle Anbindung vom Bahnhof in die Innenstadt entstehen. Die Bahnhofstraße könnte damit zur Einbahnstraße werden.
Es geht um eine generelle Haltung zur Verkehrswende. Eiert man in Hagen aktuell noch ein wenig um eine Einbahnstraßen-Regelung am Cityring herum und schiebt die Planung in die ferne Zukunft, werden an anderer Stelle in der Stadt die Pläne schon ganz konkret: In der Bahnhofstraße soll ein Radweg entstehen, der eine schnelle und sichere Anbindung für Radfahrer vom Bahnhof aus an die Innenstadt bietet und umgekehrt.
„Der Aufwand wäre minimal, die Wirkung groß. Wir würden damit ein Zeichen pro Verkehrswende in Hagen setzen“, betonte Hans-Georg Panzer (Grüne). Die Bahnhofstraße würde damit allerdings in Fahrtrichtung Bahnhof zur Einbahnstraße werden. So sieht es der Entwurf vor, den die Stadtverwaltung der Politik vorgelegt hat. 40 Parkplätze würden dadurch wegfallen.
Vorrang für Radler an Kreuzungen
Ja, einig war man sich in der Politik schnell (bei einer Gegenstimme von der FDP), dass diese Maßnahme ein weiterer Schritt ist, um das Radeln für die Bürger aber auch Berufspendler angenehmer und sicherer zu gestalten – auch wenn eine noch präzisere Planung gefordert wird. Bislang sieht die Planung der Stadt vor, einen Zweirichtungsradweg auf der Seite des Längsparkstreifens (Seite der Deutschen Bank) einzurichten.
„Der Radweg soll an allen Kreuzungen Vorrang vor dem motorisierten Individualverkehr bekommen“, plant die Stadt. Für den Autofahrer seien ausreichend Querverbindungsmöglichkeiten (Neumarktstraße, Grabenstraße, Hindenburgstraße) gegeben.
Als Zugeständnis für die Polizeiwache soll die Fahrtrichtung der Bahnhofstraße zwischen Stresemannstraße und Hindenburgstraße jedoch umgekehrt verlaufen, um auch in Zukunft eine schnelle Erreichbarkeit der westlichen Stadtteile von der Polizeiwache aus garantieren zu können.
Die Verwaltung soll nun zunächst prüfen, ob zum Zwecke der Weiterführung des Radweges in Richtung Innenstadt ein Teilstück der Karl-Marx-Straße ebenfalls als Einbahnstraße ausgewiesen werden kann.
„Natürlich unter Berücksichtigung, dass dann nicht der Volkspark von den Radlern durchfahren wird“, betonte Ursula Bartscher (Linke). Außerdem soll geprüft werden, ob eine Anbindung der Bahnhofstraße an den Hauptbahnhof über den Graf-von-Galen-Ring möglich ist.
„Mit dieser Erweiterung hätten wir wirklich eine optimale Anbindung“, betonte Werner König (SPD). Fraktionskollege Jörg Meier pflichtete ihm bei: „Wir brauchen mehr Mut zum Probieren. Das ist eine kleine Strecke in Hagen, auf der wir einen Anfang machen können.“ Das wollte auch Baudezernent Henning Keune noch einmal hervorheben: „Für Radfahrer wäre das eine schnelle und sichere Verbindung. Außerdem könnten wir damit eine offenere Kulisse für Fußgänger schaffen. Das ist Innenstadtentwicklung.“
Pläne für die Potthofstraße
Im gleichen Zug wollte Keune der heimischen Politik auch nicht vorenthalten, dass man im Rathaus perspektivisch schon weiter denkt: „Es gibt ebenfalls Pläne, die Potthofstraße in Zukunft als Radweg für den Verkehr zu sperren. Wir sind der Auffassung, dass die Verkehrsführung angesichts der Marktbrücken-Sperrung gut geklappt hat. Diese Überlegungen müssten wir allerdings zügig vorantreiben“, betonte der Baudezernent, dass es wünschenswert sei, noch vor der Fertigstellung der neuen Brücke einen politischen Beschluss für das Vorhaben in trockenen Tüchern zu haben.