Menden. Besucher des Zeltdach-Festivals können Teil des Podcasts „Bratwurst und Baklava“ werden. Dazu gibt es musikalische und literarische Höhepunkte.
Das zweite von der Corona-Pandemie geprägte Jahr ist gleichzeitig auch das zweite schwere Jahr für die Veranstaltungsindustrie. In Menden gibt es im Spätsommer jedoch einen Lichtblick. Mit dem Zeltdach-Festival lockt Veranstalter Wilfried Kickermann gleich mehrere Comedy-Hochkaräter in die Hönnestadt. Zuschauer können sogar Teil eines beliebten Podcasts werden.
„Es ist, so glauben wir, ein sehr guter Mix“, sagt Veranstalter Wilfried Kickermann über die Neuauflage des Zeltdach-Festivals in Menden. Wie bereits im vergangenen Jahr können bis zu 300 Zuschauer am Rathaus Kultur wieder hautnah miterleben. Angesichts der geltenden Corona-Regeln und der Zuschauerzahl habe man „das Maximale ‘rausgeholt. Klar ist ja auch, dass man sich so nicht die Rolling Stones erlauben kann“, so Kickermann weiter. Für die Hönnestadt steht vom 20. bis 30. August so eine Mischung aus Comedy, Kabarett, Literatur und Musik bevor.
Das Programm
Den Anfang macht eine Lesung des früheren Spiegel-Chefredakteurs Stefan Aust am Freitag, 20. August. Hierfür arbeitet Wilfried Kickermann mit Andreas Wallentin von der Buchhandlung Daub zusammen. Gleiches gilt für die Lesung der Theologin Margot Käßmann und Pfarrer Rainer Maria Schießler zum Abschluss des Zeltdach-Festivals am Montag, 30. August. „Wir wollen so etwas an den Start bringen, was es in der Region so nicht gibt“, sagt Wilfried Kickermann über das Programm.
Mit Frieda Braun besucht am Samstag, 21. August, direkt eine waschechte Sauerländerin die Bühne unter dem Zeltdach. „Die skurrile Sauerländerin verbindet ausgefeilten Wortwitz mit starkem Mienenspiel und verschmitzte Bauernschläue mit entwaffnender Naivität“, heißt es dazu. Bekannt ist die Kabarettistin Karin Berkenkopf unter anderem aus der ARD Ladies Night.
Einen Tag später gastiert das musikalische Comedy-Duo „Die Feinsten“ mit ihrem neuen Programm „jetzt!“ in der Hönnestadt. Die Träger des deutschen Kleinkunstpreises, Mathias Zeh und Rainer Schacht, kennen sich seit fast drei Jahrzehnten und touren in unterschiedlichen Konstellationen seit rund 25 Jahren durch die Republik.
Das Programm ist dabei bewusst auch auf eine jüngere Zielgruppe ausgerichtet, wie Kickermann betont. „Wir wollten ein breites Spektrum abdecken.“ Mit Maxi Gstettenbauer und Alain Frei stehen am Dienstag, 24. August, dann auch zwei Stand-Up-Comedians auf der Bühne, die in den vergangenen Jahren zahlreiche Preise eingeheimst haben. Seit März 2021 sind beide in ihrem eigenen Podcast „Gut abgehangen“ zu hören, in dem sie sich den Themen Comedy, Gaming und Zeitgeschehen widmen.
Eine musikalische Pause vom Comedy- und Kabarett-Programm gibt es am Mittwoch, 25. August. „The Queen Kings“ entführen die Mendenerinnen und Mendener in die Welt von Freddie Mercury und Queen – Bühnenshow inklusive. Musiker der Band arbeiteten bereits mit Brian May und Roger Taylor von Queen zusammen und waren auch Teil des Musicals „We Will Rock You“.
Ein sprichwörtlicher Wiederholungstäter besucht Menden am Donnerstag, 26. August, – und ist dabei diesmal nicht alleine. Özcan Cosar, der 2020 noch mit seinem Soloprogramm gastierte, ist nun mit seinem Podcast-Partner Bastian Bielendorfer zu Besuch. Unterm Zeltdach zeichnen sie eine Folge ihres Podcasts „Bratwurst und Baklava“ auf.
Musikalisch wird es dann nochmals mit den „Frontmen“ am Freitag, 27. August. Peter Howarth, Pete Lincoln und Mick Wilson waren zuletzt 2019 auf der Wilhelmshöhe zu Gast und konnten das Publikum vollends überzeugen. Fans können sich zum Beispiel auf Hits der Hollies, Sweet oder 10cc freuen – alles akustisch interpretiert.
Mit Markus Krebs gibt es vor der Abschluss-Lesung nochmals einen Comedy-Hochkaräter unter dem Zeltdach. Am Samstag, 28. August, tritt der Mann mit Sonnenbrille und Wollmütze mit einem Mix seiner bisherigen Bühnenprogramme auf.
Die Herausforderungen
„Wir dürfen nicht vergessen, dass wir noch immer eine Pandemie haben“, sagt Wilfried Kickermann. Für die Veranstaltungen wären mehr Zuschauer zwar möglich, angesichts der Einschränkungen, die an Inzidenzwerte gebunden sind, will man aber nichts dem Zufall überlassen. Die Organisation sei daher deutlich komplizierter als in den vergangenen Jahren. Gleiches gilt auch für Essen und Trinken bei den Veranstaltungen. Hier arbeitet das phono forum abermals mit Marcus Hasecker zusammen. Nach einer Vorbestellung können Getränke und Co. vor Beginn des Programms vor dem Zeltdach abgeholt werden. „Das hat sich bewährt“, erklärt Kickermann.
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