Fröndenberg. Immer mehr Lkw- und Autofahrer rasen durch Fröndenberg. So zumindest der Eindruck von Anwohnern. Sie fordern nun Konsequenzen.
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An gleich mehreren Straßen in der Ruhrstadt fordern Bürgerinnen und Bürger Geschwindigkeitsbegrenzungen. Im Fokus stehen dabei die Westicker Straße und die Palz. Eine Verkehrsmessung muss die Stadt in diesem Zusammenhang wiederholen.
Baustelle: Messung muss wiederholt werden
Laut Anwohnern kommt es auf der Westicker Straße immer wieder zu gefährlichen Situationen. „Vom Königsweg aus die Wickeder Straße zu queren, erfordert schon eine sehr hohe Aufmerksamkeit“, heißt es in einem entsprechenden Antrag, der in der kommenden Woche Thema im Bau- und Verkehrsausschuss ist. Dabei wäre ein Tempo-30-Bereich auf der Hauptverkehrsader in Richtung Wickede längst nichts Neues. Für Lkw gilt dort aufgrund des kurvigen Verlaufs und zunehmenden Schwerlastverkehrs bereits eine 30-km/h-Regelung.
Messtafel erfasste gut 8000 Fahrzeuge
Einen ersten Überblick hatte sich die Stadt bereits gemacht. Zwischen dem 11. und 18. Mai stellte das Ordnungsamt eine Messtafel auf. Das Ergebnis: gut 8000 erfasste Fahrzeuge, die im Schnitt mit 59 km/h unterwegs waren. Obwohl die Straßenverkehrsbehörde des Kreises Unna und die Kreispolizeibehörde informiert sind über die Ergebnisse, muss die Verwaltung nachbessern. Denn derzeit wird unter Vollsperrung eine umfangreiche Baumaßnahme in der Nachbargemeinde Wickede durchgeführt. Die Wickeder Straße ist deshalb vorübergehend als Sackgasse ausgewiesen. „Zur Bestätigung des Ergebnisses ist eine erneute Messung nach Aufhebung der Vollsperrung geplant. Verwaltungsseitig wird vorgeschlagen, die Ergebnisse der erneuten Messung abzuwarten, bevor weitere Schritte eingeleitet werden“, teilt die Stadt dazu mit.
Anwohner klagen an mehreren Straßen über zu schnelle Autos und Lkw
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Dabei ist das nicht der einzige Ort in der Ruhrstadt, in dem Anwohner über zu schnelle Autos und Lkw klagen. Die Regelungen für Lkw im Ortsteil Westick sollen nach Wunsch mancher Bürger im Osten Fröndenbergs ausgeweitet werden. „Es scheint uns unverständlich, dass diese Maßnahmen wie im Ortsteil Westick nicht auch in den Palzdörfern durchgeführt wird“, schreibt ein Anwohner. So komme es auch in Neimen, Frohnhausen, Warmen und Bentrop immer wieder zu gefährlichen Situationen.
In Neimen und Frohnhausen seien es vor allem Lkw, von denen laut Anwohnern eine Gefahr ausgehe. „Die Lkw bremsen spät, im Begegnungsverkehr wird es eng und die Lkw weichen oft auf den Gehweg aus.“ Neben der Herabsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit wird „auch ein Überholverbot von den Antragstellern ebenfalls als sinnvoll erachtet“. Begründet wird das insgesamt durch entstehenden Verkehrslärm, das augenscheinlich hohe Verkehrsaufkommen, die teilweise kurvige Straßenführung und nicht ausreichende Fahrbahnbreiten.
Zwei Land-, zwei Kreis- und drei Gemeindestraßen
Das Problem an den zwei Land-, zwei Kreis- und drei Gemeindestraßen: Sie gelten nicht als Unfallhäufungspunkt und weisen in der Unfallstatistik keine Besonderheiten auf. Doch das war einigen Lokalpolitikern zuletzt ohnehin egal. In Reihen der Bürgerfraktion wollte man mit Blick auf die Eulenstraße nicht bis zu einem Zwischenfall warten. Die Situation dort soll für Schüler demnach entschärft werden. Allerdings: Wirklichen Gestaltungsspielraum hat die Stadt nur auf den Gemeindestraßen.
Ob und wie Verkehrsmaßnahmen im Fröndenberger Osten in die Wege geleitet werden, entscheidet sich am Dienstag, 14. Juni.