Menden/Märkischer Kreis. Beratungen zwischen den Bürgermeistern der Kommunen des Märkischen Kreises und Landrat Marco Voge abgeschlossen. Es gibt erste Ergebnisse.

Es wird in Menden, Balve und im gesamten Märkischen Kreis auch in diesem Jahr keine Oster- und Brauchtumsfeuer geben. Für alle Schulen im Märkischen Kreis sollen mit der Wiederaufnahme der Präsenzunterrichte am Montag dieselben Spielregeln gelten, ausgerichtet an den Landesvorgaben. Eng kooperieren wollen der Kreis und seine Städte auch bei den Ordnungsämtern, der intensiven Nachverfolgung und der Teststrategie. Eine „Notbremse“, die ab einer bestimmten Corona-Inzidenz Einschränkungen über die Landesregelungen hinaus festlegt, gibt es weiterhin nicht. Auf diese Eckpunkte verständigten sich die Bürgermeister der 15 Städte und Gemeinden auf dem digitalen MK-Coronagipfel, der am Freitag mehr als vier Stunden dauerte.

Noch keine Entscheidung zu Pfingstkirmes und Schützenfesten

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Beraten wurde nach Angaben des Stadt-Pressesprechers Johannes Ehrlich auch über die Frage von Veranstaltungen und Versammlungen. Was etwa aus der Mendener Pfingstkirmes in diesem Jahr wird, will die Stadt zum Wochenanfang bekanntmachen. Zu den Schützenfesten, die NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in Frage gestellt hat, gab es in dieser Runde keine Entscheidung, hier warte man auf eine offizielle Verlautbarung des Landes, hieß es auf WP-Nachfrage.

Einheitliches Vorgehen aller MK-Kommunen soll Tourismus vorbeugen

Die Bürgermeisterkonferenz mit Landrat Marco Voge gab indes eine gemeinsame Erklärung zur kritischen Coronalage ab. Der hohe Inzidenzwert im Märkischen Kreis, heißt es darin, beschäftige viele Menschen und sei „ein emotionales Thema in der Bevölkerung“. Daher sei ein hohes Maß an Verlässlichkeit ebenso notwendig wie ein einheitliches Vorgehen. Wie bei den Osterfeuern soll es nicht passieren, dass eine Kommune erlaubt, was in der Nachbarstadt verboten ist und umgekehrt. Die Befürchtung ist, dass dies sofort einen Tourismus innerhalb des MK auslösen würde.

Viele Infektionen im Privaten: Appell an die Menschen im Märkischen Kreis

Ausdrücklich betont habe die Konferenz, dass jeder, besonders auch im privaten Bereich, seinen Beitrag leisten kann, damit das Infektionsgeschehen zurückgeht. Daher richten die politischen Vertreter, unter ihnen Mendens Bürgermeister Dr. Roland Schröder, einen Appell an die Bürgerinnen und Bürger im Kreis: Sie sollen sich weiter an die bestehenden Regeln halten, die Hygiene- und Schutzmaßnahmen beachten und dadurch besonders die Risikogruppen schützen. Da die Ansteckungen vor allem im privaten Bereich stattfänden, stehe hier jeder Einzelne in der Verantwortung.

Auch an Schulen einheitliches Vorgehen ohne Wettbewerb und Gegeneinander

Ein zentrales Thema der Konferenz war die geplante Wiederaufnahme des Unterrichts an den weiterführenden Schulen am Montag. Auch hier soll es ein gemeinsames Vorgehen geben, ungeachtet der Tatsache, dass das Infektionsgeschehen auch innerhalb des Kreises sehr unterschiedlich ist (die WP berichtete). Es dürfe jedoch keinen Wettbewerb oder gar ein Gegeneinander geben. Der MK und seine Städte und Gemeinden wollten sich an die einheitlichen Vorgaben und Maßnahmen des NRW-Schulministeriums halten.

Impf-Kurs bleibt: Ab April zweites Impfzentrum, aber rascher Übergang an Hausärzte

Gut kam der Vorstoß an, kreisweit Voraussetzungen zur Verwendung der Luca-App zu schaffen, um ein einheitliches System zu haben und auch die digitale Anbindung an das Gesundheitsamt unkompliziert sicherzustellen. Lob fand die Konferenz auch für die Arbeit des MK-Impfzentrums in Lüdenscheid. Zugleich bekräftigte der Kreis, dass das zweite Impfzentrum in Iserlohn-Dröschede ab April in Betrieb gehen soll. Der Krisenstab beim Märkischen Kreis befürworte danach aber einen raschen Übergang der Impfungen auf die Hausärzte. Dies wie auch die zweite Impfstelle stießen bei den Bürgermeistern auf einhellige Zustimmung, hieß es anschließend. Das schnelle und flächendeckende Impfen bleibe weiterhin der wichtigste Faktor im Kampf gegen die Pandemie.