Menden. Wenn am Freitag alle Bürgermeister mit dem Landrat zusammenkommen, sollen wichtige Entscheidungen fallen. Darauf warten Handel und Gastronomie.

An den märkischen Corona-Gipfel am Freitag mit allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus dem Kreis bei Landrat Marco Voge knüpfen sich auch in Menden viele Erwartungen und offene Fragen: Gibt es eine Hotspot-Strategie für den Landkreis mit der höchsten Inzidenz in NRW? Und falls ja, ab wann würde sie greifen? Was passiert nach den jüngsten Verlautbarungen von Landesminister Laumann mit den Schützenfesten, der Mendener Pfingstkirmes, den Osterfeuern?

Für Handel und Gastronomie steht die Planungssicherheit steht obenan

Die WP sprach mit Falk Steidel, dem Vorsitzenden der Werbegemeinschaft Menden. Das Ergebnis: Mendener Einzelhändler und Gastronomen hoffen vor allem auf Planungssicherheit. „Solch ein Fahrplan kann auch darin bestehen, dass uns gesagt wird, ab welchem Inzidenzwert bei uns dieses oder jenes passieren muss“, erklärt Steidel. Man müsse sich selbst ausrechnen können, was wann geschieht. Dann wüssten die Händlerinnen und Händler ebenso wie ihre Angestellten oder Aushilfen, was jeweils auf sie zukommt. So aber hänge man komplett in der Luft, es gebe große Unsicherheit und viele Spekulationen.

Viele stehen mittlerweile wirtschaftlich mit dem Rücken an der Wand

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Das sei umso schlimmer, als nach seinen Erfahrungen immer mehr Geschäftsleute und Wirte wirtschaftlich mit dem Rücken zu Wand stehen, auch wegen der versprochenen, aber vielfach immer noch ausbleibenden staatlichen Hilfen. „Da haben einige noch gar nichts bekommen, nicht einmal eine Abschlagszahlung, und die Reserven gehen zu Ende“, schildert Steidel die verzweifelte Lage, in die manche Händler mittlerweile unverschuldet geraten sind. Jetzt sei auch noch ein Stopp der Auszahlungen wegen möglicher Betrugsfälle hinzugekommen. „Das wirtschaftliche Überleben geht bei einigen nur noch über Lieferantenkredite, aber auch die werden irgendwann fällig.“

Enorme Frustration: „Die Stimmung ist komplett gekippt“

Die Frustration sei mittlerweile „enorm“, sagt Falk Steidel, der von seinem eigenen Metier, der Veranstaltungsbranche, gar nicht erst reden will. Die Stimmung im Mendener Handel jedenfalls sei noch vor wenigen Wochen anders gewesen, zuversichtlicher. Jetzt sei sie „komplett gekippt: Ich hoffe nur, dass unsere Politikerinnen und Politiker wissen, wie viele kleine Schicksale an ihren Entscheidungen hängen.“

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