Menden. Daten fallen inzwischen an jeder Ecke der Stadt an. Im Zuge des Smart City Projektes will man diese Daten nutzbar machen. Das ist geplant.
In den kommenden Jahren soll im Zuge der Smart City Strategie Stück für Stück eine digitale Kopie Mendens entstehen. Doch diese Kopie sieht bei weitem nicht so aus, wie sich das viele vorstellen. Statt um eine virtuelle Tour durch die Hönnestadt geht es laut Mendener Digitalgesellschaft darum, Daten deutlich effizienter zu nutzen. Ein erstes Projekt könnte noch in diesem Jahr beginnen. Das ist geplant. +++ Lesen Sie auch: Menden kann beim Thema Smart City Vorbild sein +++
Hemer macht vor, wie es gehen könnte
Die Idee des Smart City Projektes ist es, einen digitalen Zwilling der Stadt zu erstellen. „Es entstehen an den unterschiedlichsten Orten in der Stadt Daten“, erklärt mendigital-Geschäftsführer Robin Eisbach im Digitalausschuss. So würden einige Kommunen inzwischen mit Drohnen die Wälder abfliegen, um den Zustand der Bäume – und beschädigte Waldflächen durch den Borkenkäfer – zu analysieren. Autohersteller erfassen zudem Beinahe-Unfälle und stellen diese Daten zur Verfügung, damit die Verkehrssicherheit an Gefahrenpunkten verbessert werden kann. Andere Städte, wie etwa Hemer, haben damit begonnen, ihre Straßen digital zu katalogisieren.
Digitale Bienenstöcke und weitere Vorhaben
Ein weiteres Vorhaben aus dem Smart City Projekt sind digitale Bienenstöcke. Vier Schulen aus dem Mendener Stadtgebiet werden daran teilnehmen und gemeinsam mit Imker Michael Blum aus Halingen Daten in Bienenstöcken erfassen. Dabei geht es etwa um Außentemperaturen, Honigproduktion und Luftqualität; eben alles, was Auswirkungen auf die Honigproduktion haben könnte.Zudem steht noch eine digitale Stadtführung auf den Spuren von Ritter Goswin an. Die Albert-Schweitzer-Grundschule plant eine Goswin-Rallye, die es so bereits im vergangenen Jahr gab. Diesmal wolle man verstärkt auf digitale Möglichkeiten setzen, wie es heißt.
Und genau das soll im Idealfall noch in diesem Jahr in Menden passieren. „Wir haben da ein großes Potenzial“, sagt Eisbach – und der Zeitpunkt, damit zu beginnen, sei nun genau richtig. Üblicherweise seien die Daten in Silos organisiert und nur für bestimmte Bereiche nutzbar. „Wenn wir nun damit anfangen, bekommen wir es hin, verschiedene Daten sinnvoll miteinander zu verknüpfen“, erklärt Robin Eisbach. Heißt: Aus der Straßenzustandserfassung lassen sich auch Straßenschäden ableiten und dementsprechend gezielte Ausbesserungen des Baubetriebs; ebenso könnten Grün- und Parkflächen katalogisiert werden. +++Das könnte Sie auch interessieren: Vom Fässchen zum Labor: Menden erlebt die Smart City +++
Befahrung in Menden noch in diesem Jahr
Gemeinsam mit der Südwestfalen-IT arbeite man derzeit schon daran, eine regionale Datenplattform einzurichten (WP berichtete). Diese Daten könnten dann Bauamt, Forstabteilung oder der Baubetrieb nutzen; ebenso wie die Kämmerei, die so die Budgetierung vornehmen könne. „Das ist viel Zukunftsmusik, wir müssen aber mit kleinen Schritten anfangen“, betont der mendigital-Geschäftsführer.
Bei der Straßenzustandserfassung gibt es derweil mehrere Optionen. Die Stadt könnte dabei sogar auf die Hilfe des Entsorgers Lobbe zählen. Denn mit Kameras an Fahrzeugen könnte alle vier Sekunden ein Bild der Umgebung entstehen. Über die Zeit gewinne man so kontinuierlich Daten. Allerdings spricht derzeit vieles für eine umfassende, einmalige Befahrung mit einem Spezialfahrzeug. Das sei, so Eisbach, zwar teurer. Biete jedoch „deutlich mehr Datentiefe“. Ein Auftrag dafür könnte noch im Juli vergeben werden. „Die Befahrung soll in jedem Fall vor dem Winter stattfinden.“ +++ Auch interessant: Regionale: Mobility Hubs in Menden vor zweitem Stern +++