Hagen. Hagen wächst, im Jahr 2021 übertraf die Zahl der Geburten in der Stadt die 2000er-Grenze. Der Anteil der Ausländer ist stark gestiegen.
Nach einer Schätzung des Statistischen Landesamts wurden im Jahr 2021 etwa 2070 Kinder in Hagen geboren. Das sind 74 oder 3,7 Prozent mehr neugeborene Kinder als im Jahr 2020 (damals: 1996 Lebendgeborene). Wie das Statistische Landesamt mitteilt, ist dies die höchste Geburtenzahl seit zehn Jahren (2012 gab es 1424 Lebendgeborene in Hagen).
Die vorliegenden Daten stammen aus einer Schätzung, die vom Statistischen Landesamt Nordrhein-Westfalen entwickelt und durchgeführt wurde. Das Schätzverfahren basiert auf vorläufigen Ergebnissen für 2021 sowie auf der Auswertung von Vorjahreswerten.
Altersdurchschnitt in Hagen: 44,3 Jahre
Noch höhere Zuwächse als in Hagen werden für den Kreis Euskirchen (+12,8 Prozent), den Ennepe-Ruhr-Kreis und den Kreis Wesel (jeweils +8,1 Prozent) prognostiziert. Die höchsten Rückgänge werden in Leverkusen (-4,6 Prozent) und im Kreis Höxter (-2,3 Prozent) erwartet. Insgesamt werden für zehn Kreise und kreisfreie Städte niedrigere Geburtenzahlen erwartet als im Jahr 2020; in 42 Kreisen und kreisfreien Städten wird es aber einen Anstieg der Zahl der Neugeborenen geben.
Was die Altersstruktur der Bevölkerung angeht, belegte Hagen am 31. Dezember mit einem Altersdurchschnitt von 44,3 Jahren Platz 125 unter 401 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland. Münster ist mit einem Altersdurchschnitt von 41,4 Jahren die jüngste kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen. Deutschlandweit liegt Münster damit auf Rang acht aller 401 Kreise und kreisfreien Städte.
Das junge Heidelberg und das alte Suhl
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Wie das Statistische Landesamt weiterhin mitteilt, liegt das Durchschnittsalter der Bevölkerung in NRW Ende 2020 bei 44,3 Jahren, Hagen liegt also genau in der Mitte. Der Ennepe-Ruhr-Kreis weist mit 46,3 Jahren das höchste Durchschnittsalter in Nordrhein-Westfalen auf.
Zum Vergleich: Der Stadtkreis Heidelberg in Baden-Württemberg hatte Ende 2020 mit 40,7 Jahren die jüngste Bevölkerung Deutschlands. Die kreisfreie Stadt Suhl in Thüringen wies mit 51,0 Jahren das höchste Durchschnittsalter auf. Bundesweit liegt das Durchschnittsalter der Bevölkerung bei 44,6 Jahren.
Die Städte auf den folgenden Plätzen
Den zweiten Platz des Rankings teilen sich Freiburg und Offenbach mit einem Altersdurchschnitt von jeweils 40,8 Jahren. Es folgen Frankfurt am Main (40,9 Jahre), Cloppenburg und Darmstadt (jeweils 41,0 Jahre).
Mit dem höchsten Durchschnittsalter rangieren hinter Suhl weitere Landkreise und Städte aus dem Osten Deutschlands. Dazu zählen Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) mit 50,6 Jahren, das Altenburger Land (Thüringen) mit 50,5 Jahren und der Landkreis Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt) mit 50,3 Jahren. Aus Nordrhein-Westfalen liegen die Stadt Solingen, der Kreis Düren, der Rhein-Erft-Kreis, der Oberbergische Kreis und der Kreis Warendorf jeweils mit 44,6 Jahren im Bundesdurchschnitt.
Anteil der über 60-Jährigen enorm gestiegen
Interessant ist auch ein Blick auf die Entwicklung der Altersstruktur in Hagen in den vergangenen 40 Jahren. 1980 lag das Durchschnittsalter der Hagener bei 40 Jahren, was Rang 364 aller 396 Städte und Gemeinden in NRW bedeutete (1=niedrigster Wert). 2020 betrug das Durchschnittsalter der Hagener 44 Jahre, in NRW bedeutete das Rang 126.
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Das Durchschnittsalter in Hagen legte also um vier Jahre zu, in zahlreichen anderen Kommunen in NRW stieg es jedoch viel stärker. Und während der Anteil der über 60-jährigen an der Hagener Einwohnerschaft 1980 nur 20,7 Prozent ausmachte, waren es 40 Jahre später 29,1 Prozent.
Stark verschoben hat sich mit den Jahrzehnten auch der Anteil der Ausländer an der Bevölkerung in Hagen. 1975 hatten 8,5 Prozent der Einwohner eine nichtdeutsche Nationalität, zur Jahrtausendwende waren es 14,0 Prozent, 2020 bereits 20,3 Prozent.
Den offiziellen Angaben des Statistischen Landesamtes zufolge lebten in Hagen 1975 noch 229.227 Menschen, 2020 waren es nur noch 188.687 (sollten Sie schon von einer höheren Einwohnerzahl Hagens gelesen haben: die Angaben der Stadt weichen bisweilen von denen des Statistischen Landesamtes ab).