Hagen. Ein Förderprojekt soll ermöglichen, dass der historische Garten des Hohenhofs rekonstruiert wird. Die Stadt übernimmt 422.000 Euro der Kosten.
Alle Zeichen stehen auf Grün, dass Hagen bei der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 ganz vorne mitspielt. Der Rekonstruktion des historischen Gartens rund um den Hohenhof scheint nämlich nichts mehr im Wege zu stehen. Die Stadt Hagen ist einem Teilnahmeaufruf an einem EU-Förderprojekt gefolgt; die zu erwartende Fördersumme liegt bei knapp 1,35 Millionen Euro.
Der Hohenhof in Eppenhausen zählt zu den bedeutendsten architekturgeschichtlichen Gebäuden Europas. Das um 1906 erbaute Wohnhaus von Karl Ernst Osthaus und die zum Gebäudekomplex gehörende Gartenanlage gelten als eines der wenigen erhaltenen Beispiele für ein Jugendstil-Gesamtkunstwerk.
Die Aufnahme des Hohenhofes in die Projektliste der IGA 2027 soll das Jugendstil-Kleinod stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken, wodurch Hagen an touristischer Attraktivität gewinnen würde.
Zum Hintergrund: Das Land NRW stellt im Rahmen der Förderinitiative REACT-EU insgesamt 4 Millionen Euro auch für die „Grüne Infrastruktur“ für die Jahre 2021/22 zur Verfügung.
Maßnahme mit Stern ausgezeichnet
Die Stadt Hagen will sich mit dem Projekt Villa Hohenhof samt dem zu rekonstruierenden Garten an der IGA beteiligen. Der IGA-Projektbeirat hat diese Maßnahme im Vorfeld gewürdigt und mit dem ersten Stern in die Liste der investiven Projekte im Bereich „Unsere Gärten“ aufgenommen.
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„Die Verwaltung hat in den letzten Wochen intensiv geprüft, ob eine Teilnahme an dem REACT-EU-Förderaufruf möglich ist“, sagt Henning Keune, Beigeordneter der Stadt Hagen, der mit dem Projekt federführend betraut ist.
Das Ergebnis war positiv, woraufhin schnellstmöglich ein Förderantrag bei der Bezirksregierung Arnsberg eingereicht wurde, da die Bewilligung der Fördermittel nach dem Windhundprinzip erfolgt, „und die Konkurrenz groß ist“, weiß Henning Keune.
Zwar liege der Stadt derzeit noch kein Förderbescheid vor, doch gehe er davon aus, dass dieser nicht mehr lange auf sich warten ließe. „Wir haben einen Antrag auf vorzeitigen Maßnahmenbeginn gestellt und die erste Ausschreibung für die Landschaftsbaumaßnahme ,am Anger‘ gestellt“, ergänzt der Beigeordnete.
Beschädigte Mauer wird wiederhergestellt
Unter Anger versteht man eine Grasfläche. Im Übergang zwischen dem Taubenhaus (einem kleinen Nebengebäude des Hohenhofs) und besagter Wiese soll eine beschädigte Mauer originalgetreu wiederhergestellt werden.
Außerdem soll, um die Aufenthaltsqualität im Garten zu erhöhen, dort ein Sitzplatz entstehen. „Die Baumaßnahme soll sehr zügig angegangen und über den Winter erledigt werden“, betont Henning Keune.
Vegetationspause nutzen
Die Begründung liegt auf der Hand: Arbeiten wie Rückschnitte müssen in der Vegetationspause – also bis Ende Februar – erledigt werden.
Aber zurück zur Fördersumme von knapp 1,35 Millionen Euro in den Jahren 2021/22, die der Stadt Hagen für die investive, also auf längere Sicht betrachtet einen Nutzen bringende Maßnahme wohl gewährt wird: An die Förderung ist die Bedingung geknüpft, dass die Stadt einen Eigenanteil in Höhe von rund 422.000 Euro – verteilt auf fünf Jahre – trägt.
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Konkret bedeutet das: Für das Jahr 2021 muss die Stadt einen Eigenanteil von rund 31.000 Euro aus eigener Tasche beisteuern, für 2022 rund 100.000 Euro, für 2023 rund 122.000 Euro und für 2024 und 2025 jeweils rund 84.000.
Da die Aufwertung des Hohenhofes samt der Rekonstruktion des historischen Gartens als durchweg lobenswertes Projekt angesehen wird, wurde es in diversen Fachausschüssen und vom Rat als auch aus finanzieller Sicht unterstützungswürdig gewertet und der fällig werdende Eigenanteil abgenickt.
In der Beschlussfassung des Rates lautet die Begründung: „Durch die Teilnahme am Programm wird der Stadt Hagen die Möglichkeit eröffnet, zeitnah die Umsetzung einer denkmalgerechten und nachhaltigen Neugestaltung der Park – und Gartenanlage Hohenhof durchzuführen (...). Dadurch würde eines der wertvollsten Baudenkmäler der Stadt Hagen und der Region kurzfristig in neuem Glanz erstrahlen und seine Attraktivität erhöhen können – und dies noch weit vor dem Präsentationsjahr der IGA 2027.“