Attendorn. Das traditionelle Semmelsegnen am Karsamstag kehrt, Stand heute, nach zwei Jahren Corona-Pause zurück. Dafür werden Versammlungen verschoben.
Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen bringen den Zeitplan für die Neuorganisation des traditionsreichen Attendorner Osterbrauchtums durcheinander. Ursprünglich sollte bereits am 18. März die Generalversammlung des Osterfeuervereins Attendorn mit einer Dreiviertelmehrheit die Neufassung der Satzung und die Wahl eines neuen Vorstandes beschließen. Die Versammlung ist längst in den November verschoben worden. Schon eine Woche früher waren die Versammlungen von Waterpoote, Niederste und Kölner Poorte sowie Ennester Pote mit der Gründung als eigenständige Vereine und Verabschiedung einer verbindlichen Satzung vorgesehen.
Getroffen haben sich bislang nur die Poskebrüder aus dem Wassertor. Bei der Jahreshauptversammlung wurden die Weichen für die Eigenständigkeit der seit 1930 im Osterfeuerverein Attendorn organisierten Waterpoote gestellt und die erarbeitete Vereinssatzung einstimmig beschlossen (wir berichteten). Alle anderen Po(o,r)ten sollten eigentlich folgen. Aber nachdem es in der Hansestadt bei ähnlichen Anlässen vermehrt zu Corona-Erkrankungen gekommen ist, haben die Niederste und Kölner Poorte ihre Versammlungen verschoben. Der Hintergrund ist die Befürchtung, dass Ostern zahlreiche positiv getestete Poskebrüder zuhause in der Selbstisolation statt auf dem Osterkopp im Einsatz sind.
Risiko einer Ansteckung minimieren
So heißt es auf der Internetseite der Niedersten Poorte: „Die für Freitag, den 8. April, geplante Jahreshauptversammlung sowie die Gründungsversammlung des Osterfeuervereins Niederste Poorte e.V. wird auf einen unbekannten Termin nach Ostern verschoben. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation und den sich häufenden Ansteckungen möchten wir das Risiko einer möglichen Ansteckung und der daraus resultierenden Quarantäne über die Ostertage minimieren.“
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Die Kölner Poorte wollte sich eigentlich am 9. April auf dem Osterkopp zu ihrer Versammlung treffen. Neuer Termin ist dort laut Homepage am Samstag, 18. Juni, um 14 Uhr. Nach der Entlastung des Vorstands geht die Versammlung an diesem Tag in die Gründungs- und Mitgliederversammlung des neu zu gründenden Osterfeuervereins Kölner Poorte e.V. über.
Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Das Semmelsegnen am Karsamstag vor dem Sauerländer Dom soll – Stand heute - nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wieder stattfinden. „Wir gehen davon aus“, sagt Pfarrer Andreas Neuser. Der katholische Geistliche bittet die Menschen darum, möglichst Abstand zu halten und empfiehlt das Tragen einer Maske.