Menden. Die Freibad-Saison in der Leitmecke ist eröffnet. Die ersten Besucher ziehen ihre Bahnen im neuen Becken. Das sagen sie zum Angebot.
Nebelschwaden wabern über das Wasser. Vögel zwitschern zwischen den Bäumen ringsrum. Und noch herrscht kein großer Betrieb in derLeitmecke. Was die ersten Besucher über den früheren Saisonstart und die kleineLeitmecke sagen.
Mehrjährige Bauzeit für kleine Leitmecke in Menden
Montagmorgen, kurz nach 8 Uhr. Noch ist nicht viel los am zweiten Tag der Freibadsaison in der Leitmecke. Schwimmmeister Georg Pesch schlendert neben dem zweiten Vorsitzenden Thomas Pätzold am neuen Becken entlang. Begutachtung. Muss ja schließlich alles laufen zur Eröffnung. „Morgens dampft es noch“, sagt Pesch und lacht. Bei 24 Grad Becken- und rund 10 Grad Außentemperatur lässt sich das nicht ganz verhindern. Doch das verleiht der kleinen Leitmecke schon fast etwas Mystisches am Rande der Waldemei.
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Noch am vergangenen Wochenende liefen die Vorbereitungen für die Eröffnung, wie Thomas Pätzold berichtet. Erste-Hilfe-Kurs für die Ehrenamtler, die am Beckenrand alles im Blick haben. „Und eine Einweisung im Kassensystem“, sagt Pätzold. Schließlich gibt’s allerhand Neues im Bürgerbad. Es ist – nach mehrjähriger Bauzeit und Verzögerung – der Beginn einer neuen Phase für das Freibad. Mit der kleinen Leitmecke ist ein hochmodernes Becken endlich auch direkt zum Saisonstart betriebsbereit.
Das „Green-Team“, allesamt ehrenamtliche Helfer, hat für den perfekten Rasen gesorgt. Pätzold führt über das Gelände, zeigt auf die verhüllten Spielgeräte des Kinderbeckensund eine Art schwarze Decke, die sich über den dahinterliegenden Hang erstreckt. Eine Unterstützung, mit der das Beckenwasser aufgeheizt wird. Bei den derzeitigen Energiepreisen, so der zweite Vorsitzende, sei jede nachhaltige Unterstützung wichtig. „Wir wollen von Jahr zu Jahr autarker werden“, sagt Pätzold.
Eine eingeschworene Gemeinschaft
„Die Temperatur ist ideal“, ruft Klaus Spielmann. Er ist mit der Leitmecke aufgewachsen, war im Vorstand des Fördervereins. Und noch immer ist er dem Bürgerbad verbunden. „Ich schwimme seit meiner Kindheit. Die Leitmecke ist das schönste Bad der Welt.“ Dass es nun endlich die kleine Leitmecke gibt, freut ihn ganz besonders. Die Stadt habe damit etwas wirklich Gutes geschaffen, fast so etwas wie ein frühzeitiges Geburtstagsgeschenk zum 100-Jährigen im Jahr 2027. Schon seit Jahren sei es ein Traum gewesen, ein Becken für Frühschwimmer zu haben, das früher eröffnen und nachhaltiger beheizt werden kann. „Dafür haben wir lange gekämpft“, sagt Spielmann.
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Frühschwimmer sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Die meisten haben feste Uhrzeiten, einen Rhythmus, der ihnen Struktur für den restlichen Tag gibt. So auch bei Gerd Rubel. Ab 8 Uhr zieht er seine Bahnen. „Das ist alles Kopfsache. Man darf nicht daran denken, später unter die kalte Dusche zu gehen“, scherzt er. Dabei ist das Becken mit 24 Grad fast schon wohlig warm. Für ihn ist es vor allem auch ein gesundheitlicher Aspekt, der ihn morgens in die Leitmecke treibt.
Damit reiht er sich bei vielen Frühschwimmern ein. „Die meisten sind Freiberufler oder Handwerker“, weiß Thomas Pätzold. Zwischen 6 und 7 Uhr ziehen sie ihre Bahnen, ehe es ins Büro oder in den Betrieb geht. Gerd Rubel lässt es derweil etwas ruhiger angehen. Früher, erinnert sich der Rentner, haben er und seine Familie mitunter ihre Urlaube am Rande der Waldemei verbracht. Und mit der kleinen Leitmecke gebe es nun noch mehr Anreize für junge Familien.