Menden. Das Bürgerbad ist das Vorzeigemodell für gelungenes Bürger-Engagement. Doch jetzt gehen langjährige Köpfe, und vieles soll sich ändern.

Die beiden Vereine des Bürgerbades Leitmecke stehen vor großen Umwälzungen – personell wie strukturell. Christian Scholz, seit 15 Jahren Vorsitzender des Betreibervereins, will zum Jahresende aufhören. Geschäftsführer Ulrich Stolte steht schon in der kommenden Mitgliederversammlung des Betreibervereins am Mittwoch, 19. Mai, nicht mehr zur Wahl.

Beide wollen weiter für die Leitmecke aktiv bleiben, wie sie auf WP-Anfrage bestätigen – aber eben nicht mehr an der Spitze. Christian Scholz will mit 60 Jahren bei immer noch voller beruflicher Belastung zumindest im Verein deutlich kürzer treten, wie er erklärt. Auch Uli Stolte sagt: „60 Wochenstunden im Sommer, 20 im Winter – irgendwann fordert auch die Familie mal ihren Tribut.“ Beide hatten ihren Rückzug schon bei ihren letzten Wahlen angekündigt.

Christian Scholz und Uli Stolte sind für viele die Gesichter des Vereins

Christian Scholz und Uli Stolte sind indes für viele die Gesichter des Vereins, der in Menden oft als erster genannt wird, wenn es um gelungenes ehrenamtliches Engagement geht. Denn ob Schwimmmeister, Grünpflege oder Kiosk: Alle Teams, die den Betrieb seit 15 Jahren stemmen, haben sich in der Stadt einen Namen gemacht. Jetzt erscheint unklar, wie es weitergeht.

Vertrag mit der Stadt läuft aus: Scholz braucht dringend eine Nachfolge

Denn zum anstehenden Umbruch gehört auch, dass der Vertrag mit der Stadt über den Badbetrieb nach 15 Jahren ausläuft. Die nacheinander um 18 und 19 Uhr anstehenden Mitgliederversammlungen für Betreiber- und Förderverein am 19. Mai sollen auch der Startschuss zur Diskussion darüber sein, ob und wie der Vertrag vonseiten des Bürgerbades verlängert werden soll. Dazu würde gehören, dass nahtlos eine Nachfolge für Christian Scholz als verantwortlichem Leiter gefunden wird.

Corona sorgt wohl auch für höhere Beiträge und Eintrittsgelder

Damit nicht genug, steht auch eine Debatte um die Eintrittspreise an. Coronabedingt musste die letzte Saison quasi komplett ausfallen. Und auch wenn für den Sommer das Wasser jetzt schon eingelassen ist: Auch in der kommenden Saison muss das Bürgerbad mit Einschränkungen rechnen. Deshalb soll und muss es laut Vorstand jetzt auch um eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge und der Eintrittsgelder gehen.

Für die „Kleine Leitmecke“ bleibt der Starttermin noch unklar

Zu den weiteren Unwägbarkeiten zählt, dass immer noch nicht klar ist, wann die „Kleine Leitmecke“ endlich auf den Startblock darf – das neu gebaute Bad für Familien mit kleineren Kindern. Ursprünglich war das für Mai geplant – für Mai letzten Jahres. Bauherr ist allerdings nicht der Badverein, sondern allein die Stadt Menden. Welche zusätzlichen Kosten im Betrieb auf den Verein zukommen werden, ist laut Scholz noch unklar.

Mitglieder haben am 19. Mai viel zu besprechen – online und vor Ort

Alles in allem steht das Bürgerbad mit seinen beiden Vereinen also vor einem echten Wendepunkt. Es dürfte am 19. Mai viel zu besprechen geben. Die Versammlungen sind aus Coronaschutzgründen als Hybrid-Veranstaltungen geplant, für die Mitglieder also wahlweise online über die Plattform „Zoom“ oder in Präsenz in der Leitmecke. Doch ob online oder vor Ort: Anmeldungen bis 12. Mai sind wegen der Corona-Regeln zwingend erforderlich.