Hagen. Das Gesundheitsamt ist stark ausgelastet. Zwar steht vielen ein PCR-Test zu, die Stadt bittet aber, von nicht zwingend nötigen Tests abzusehen.

Die Zahlen in Hagen steigen rasant weiter, das Gesundheitsamt meldet mit 576 Neuinfektionen erneut einen dreistelligen Wert – wie auch schon in den vergangenen Tagen. Mit steigenden Zahlen steigt auch die Zahl derer, die für einen PCR-Test berechtigt wären. Die Stadt bittet im gleichen Zug, zugunsten von Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Pflegeheimen, von nicht zwingend notwendigen Testungen abzusehen.

Gibt es bei der Kontaktaufnahme zu Infizierten/Kontaktpersonen einen Verzug?

Clara Treude (Sprecherin der Stadt Hagen): Seit Beginn der zusätzlichen SMS-Benachrichtigung hat das Hagener Gesundheitsamt 3900 Meldungen verschickt und 2900 Formulare zurückbekommen. Zusätzlich wurden deutlich mehr Personen postalisch informiert (nicht von allen gemeldeten Personen liegen die Handynummern vor). Der Verzug der Meldung an das Robert Koch-Institut liegt bei vier Tagen.

Kann es sein, dass das Gesundheitsamt Infizierte gar nicht mehr kontaktiert, zum Beispiel durch Überlastung?

Das Gesundheitsamt kontaktiert per SMS und Brief. Je nach Rückmeldung telefonieren die Kolleginnen und Kollegen auf jeden Fall mit medizinischem und pflegerischem Personal bzw. bestimmten Einrichtungen. Wenn noch zusätzliche Valenzen offen sind, versuchen sie eine Kontaktaufnahme zu weiteren Personen.

Wer bekommt in Hagen noch kostenlose PCR-Tests und unter welcher Voraussetzung?

Per se haben alle positiv schnellgetesteten oder symptomatischen Personen Anspruch auf einen PCR.

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Wie viele Mitarbeiter arbeiten aktuell im Gesundheitsamt?

In Bezug auf Corona: Seit Beginn der Pandemie hat es bislang die befristete Einstellung von rund 40 externen Beschäftigten gegeben, die Zuweisung von rund 30 sogenannten Containmentscouts über das RKI sowie die interne Umbesetzung von mehr als zehn städtischen Kolleginnen und Kollegen sowie von zwei Auszubildenden. Seit vergangener Woche nehmen nach einer entsprechenden Initiative des Verwaltungsvorstandes noch einmal 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den unterschiedlichen Vorstandsbereichen Tätigkeiten zur Entlastung des Gesundheitsamtes wahr. Außerdem hat Hagen seit Oktober 2020 regelmäßige Unterstützung durch Kräfte der Bundeswehr erhalten. Zeitweise waren bis zu 30 Kameradinnen und Kameraden gleichzeitig in Hagen im Einsatz – in hoher Zahl auch im Bereich der Kontaktnachverfolgung.

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Wie sehr ist die Kapazität des Gesundheitsamtes ausgelastet?

In Bezug auf Corona ist das Gesundheitsamt aufgrund der hohen Fallzahlen sehr stark ausgelastet.

Mit Blick auf die steigenden Zahlen: Werden PCR-Tests weiterhin für alle verfügbar sein oder können sich demnächst nur noch systemrelevante Berufsgruppen mit dem PCR-Test testen lassen?

Es sind jetzt schon nicht mehr genügend Testkapazitäten für alle verfügbar. Daher sollte Abstand genommen werden von unreflektierten Testungen – zugunsten von Einrichtungen, in denen das Testen Not tut (Krankenhäuser, Heime) bzw. medizinischem und pflegerischem Personal.