Hagen. Ab Anfang nächster Woche werden zahlreiche weitere Ukrainer in Hagen erwartet, die unverzüglich untergebracht werden müssen.
Der Infopoint der Stadt Hagen für geflüchtete Menschen aus der Ukraine registrierte und beriet bislang 774 Menschen. Das teilte die Verwaltung mit. 271 Personen davon sind von der Stadt untergebracht worden. Das Team des Infopoints weiß zudem von 230 weiteren Personen, die zwar vorübergehend privat unterkommen konnten, aber absehbar ebenfalls eine Unterbringung durch die Stadt benötigen.
Neben den beiden Notunterkünften – der Karl-Adam-Halle in Vorhalle sowie dem Sinfonium in der Stadthalle, die beide mit vielen Menschen belegt sind – hat die Stadt Flüchtlinge in Wohnungen einquartiert, die sie angemietet hat oder die ihr gehören. „Für solche Fälle haben wir stets Wohnraum im Repertoire“, berichtet Clara Treude, Sprecherin der Stadtverwaltung.
Die weiter steigenden Flüchtlingszahlen kann Deutschland nur durch eine vereinte Kraftanstrengung von Bund und Ländern bewältigen, so das Bundesinnenministerium. Vor diesem Hintergrund startet ab der kommenden Woche die zentrale Zuweisung von Flüchtlingen an die Kommunen auf Grundlage des sogenannten Königsteiner Schlüssels. Dieser regelt anhand von Größe und Steueraufkommen eines Bundeslandes, zu welchem Anteil Geflüchtete aufgenommen werden müssen.
Familienzusammenführungen haben Vorrang
Ab Anfang nächster Woche werde zahlreiche weitere Ukrainerinnen und Ukrainer in Hagen erwartet, die ebenfalls unverzüglich untergebracht werden müssen. „Es ist für uns eine zunehmend größer werdende Herausforderung“, sagt Sebastian Arlt, Ordnungsdezernent und Leiter des städtischen Krisenstabs. „Wir müssen jetzt zuallererst den Menschen eine Unterkunft bieten, die uns vom Land zugewiesen werden. Darüber hinaus werden wir weitere Menschen aus der Ukraine, vorrangig im Rahmen von Familienzusammenführungen, in unserer Stadt aufnehmen.“
Die Stadt hat nicht nur Kooperationen mit den hiesigen Wohnungsgenossenschaften geschlossen, um zügig an Wohnraum für Ukraine-Flüchtlinge zu gelangen, sondern mietet derzeit auch verstärkt Wohnungen von Privatleuten an.
„Kapazitäten in Hagen sehr begrenzt“
Nach der Unterbringung entstehen weitere dringende Bedarfe etwa an Kindergarten- und Schulplätzen. „Auch in dieser Hinsicht müssen wir den geflüchteten Menschen gerecht werden. Wobei die Kapazitäten in Hagen wirklich sehr begrenzt sind. Auch das unterstreicht, wie sinnvoll die jetzt beginnende bundes- beziehungsweise landesweite Verteilung auf die Kommunen ist“, so Arlt.
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Die Stadt vertraue darauf, dass im solidarischen Zusammenwirken aller Städte und Kommunen jeder geflüchtete Mensch die erforderliche Hilfe umgehend erhalte. Der Infopoint der Stadt Hagen steht geflüchteten Ukrainern weiterhin montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr vor Ort oder unter Tel. 02331/207-5020 zur Verfügung. Informationen für Geflüchtete und Hagener, die helfen möchten, finden Interessierte mehrsprachig auf www.hagen.de/ukraine-hilfe.