Kreis Olpe. Die fünf Kandidaten aus dem Kreis Olpe stellen sich und ihre Themen in einer digitalen Diskussionsrunde vor. Das sind die wesentlichen Aussagen:

Wer wird der neue CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Olpe/Märkischer Kreis I.? Aus dem Kreis Olpe haben sich fünf Kandidaten, die im kommenden Jahr Matthias Heider ablösen wollen, beworben. Namentlich sind dies Kerstin Brauer aus Lennestadt-Altenhundem, Hildegard Hansmann-Machula aus Finnentrop-Weringhausen, Bernd Hesse aus Wenden, Paul Rötz aus Olpe und Florian Müller aus Drolshagen. Die WP-Redaktion hat, gemeinsam mit ihren Lesern, das Quintett am Montagabend im Rahmen einer digitalen Diskussionsrunde befragt. Hier sind die wichtigsten Antworten auf die drängendsten Fragen:

Corona

Wie wollen Sie verhindern, dass die Familientreffen über Weihnachten zum Superspreader-Event werden?

Für Bernd Hesse liegt die Antwort auf der Hand: er fordert ein konsequentes Durchgreifen bei Missachtung der Regeln, ein striktes Alkoholverbot und geschlossene Brauereien. Ähnlich sieht es Paul Rötz: „Wir müssen mit harten Bandagen kämpfen. Wir können die hohen Todeszahlen nicht ignorieren.“ Hildegard Hansmann-Machula wirft ein, dass man über die Personenanzahl an Weihnachten noch einmal nachdenken sollte und betont mit Blick auf die Seniorenheime: „Ich werbe dafür, Besucher zu den Bewohnern zu lassen, andererseits die Bewohner aber nicht raus zu den Familien zu lassen. Das belastet auch das Pflegepersonal.“

Florian Müller lobt hingegen in erster Linie die Disziplin der Sauerländer, vor allem mit Blick auf die sinkende Inzidenz im Kreis. „Wichtig ist, dass wir alle zusammenhalten, diszipliniert bleiben und die Kontakte so weit es geht einschränken“, sieht Kerstin Brauer die Verantwortung bei jedem Einzelnen. Beim Thema Impfen und vor allem bei der Frage, wie man mit Impfverweigerern umgehen sollte, nimmt Hesse kein Blatt vor den Mund: „Ich würde es begrüßen, wenn diese Leute ihren Versicherungsschutz verlieren, wenn sie sich angesteckt haben und sich nicht impfen wollen. Dann gehen wir den Leuten an den Geldbeutel.“ Für mehr Sensibilität werben die anderen Kandidaten, für Paul Rötz spielt hierbei auch die Nächstenliebe eine große Rolle. Kerstin Brauer verweist darauf, dass diejenigen, die zuerst geimpft werden, ihren Corona-Schutz nicht ausnutzen sollten, zum Beispiel für verfrühte Urlaubsreisen. Florian Müller erhofft sich eine Eigendynamik, und zwar so, dass für jeden das Impfen selbstverständlich wird.

Innere Sicherheit

Von wem geht die größte Gefahr für die Sicherheit in Deutschland aus?

Von Rechts genauso wie von Links – so lassen sich die Antworten zusammenfassen. „Die Querdenker-Demonstrationen zeigen uns, dass wir konsequent durchgreifen müssen“, verlangt Hansmann-Machula. Florian Müller pflichtet bei: „Es ist ganz wichtig, dass die Leute das Rechtsstaatlichkeitsprinzip akzeptieren und wissen, dass sie auch belangt werden, wenn sie eine Straftat begangen haben.“

Gesundheitswesen

Wie verhindern Sie einen Ärztemangel auf dem Land?

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Dem Bürokratiewahnsinn für potenzielle Hausärzte auf dem Land entgegensteuern – so lautet die Forderung von Kerstin Brauer. Wie das gehen kann? Etwa durch die Förderung von Versorgungszentren, in denen sich mehrere Mediziner zusammenfinden.

„Es ist ganz wichtig, dass wir unsere kleinen Krankenhäusern fördern. Sie garantieren unseren Menschen kurze Wege“, sagt Hansmann-Machula. Für Bernd Hesse ist es vorstellbar, dass etwa Firmen in Gebäude investieren, in denen sich wiederum Ärzte niederlassen können. Ganz wichtig sei zudem der Ausbau der Digitalisierung (Müller: „Hier muss der Bund die finanziellen Anreize erhöhen, damit die Ärzte Lust haben aufs Land zu ziehen“) und dabei vor allem der Ausbau der Telemedizin. Dem kann Paul Rötz allerdings wenig abgewinnen: „Die Telemedizin ist nur eine Hilfskrücke. Was wirklich hilft, sind Ärzte. Deshalb müssen wir die Studienplätze für angehende Mediziner aufstocken.“

Das sind die Themen der Kandidaten:

Hildegard Hansmann-Machula: „Die Forst- und Landwirtschaft ist mein Thema. Wir müssen das Allgemeingut Wald schützen und brauchen ihn als CO2-Speicher.“

Bernd Hesse: „Wir brauchen schnelle Verkehrswege und müssen das Autobahnkreuz in Gerlingen entzerren. Ich kann mir eine Tunnel-Lösung im Kreis vorstellen.“

Florian Müller: „Es ist mein Anspruch, dass wir beim Mobilfunkausbau die letzten Funklöcher schließen. Wir brauchen ein flächendeckendes Glasfasernetz.“

Paul Rötz: „Wir müssen unsere Waldbauern unterstützen, sie sind arg gebeutelt. Die Wälder sind für unser heimisches Klima unheimlich wichtig.“

Kerstin Brauer: „Ich setze mich für ein verträgliches Miteinander von Mensch, Umwelt und Wirtschaft ein. Wir sind eine starke Wirtschaftsregion.“