Hohenlimburg. NRW-Innenminister Herbert Reul eröffnet die sanierte Polizeiwache in Hohenlimburg – und äußert sich zu rechten Umtrieben in der Polizei.
Der NRW-Innenminister Herbert Reul kam am Montag zur Einweihung der sanierten Polizeiwache nach Hohenlimburg. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Erik O. Schulz, Hagens Polizeipräsidenten Wolfgang Sprogies und dem Hohenlimburger Wachleiter Michael Bischoff durchtrennte der Minister das symbolische Band. Ein Schnipp, der die Dienststelle in Hohenlimburg für 15 Jahre sichert, plus Option, um weitere fünf Jahre zu verlängern.
Die Polizei ist für die Menschen vor Ort präsent und sichtbar – so die Botschaft. Ein feierlicher Rahmen für den Minister, der zuletzt Rede und Antwort stehen musste zu rechtsextremen Chatgruppen in der Polizei. Gestern konnte er in Hohenlimburg durchschnaufen. „Es gibt ja unterschiedliche Tage im Leben eines Ministers – und heute ist einer der schönen Tage“, begann Reul seine Rede im Hohenlimburger Rathaus vor rund 50 geladenen Gästen. Hohenlimburg habe nun eine „Muster-Wache“, die den stetig steigenden Anforderungen an die Polizeiarbeit gerecht werde. Beste Voraussetzungen für ein Klima der Professionalität und Null-Toleranz. „Wir sorgen dafür, dass die Menschen sich an die Regeln halten und wir sorgen dafür, dass wir uns selber auch an die Regeln halten.“
Er sei fest überzeugt, dass von den mehr als 50.000 Beschäftigten bei der Polizei NRW die allermeisten ganz ruhig ihren Job machen und „verdammt nochmal viel aushalten müssen jeden Tag.“ Aber es gebe auch Probleme und die müsse man offen benennen und lösen.
Sprogies: Rechtsextreme Chatgruppen aus Hagen nicht bekannt
Rückenwind für die Worte des Ministers gab es von Oberbürgermeister Erik O. Schulz und Polizeipräsident Wolfgang Sprogies: „Extremisten, Neonazisten oder auch Rassisten gehören nicht in die Polizei“, fand Sprogies deutliche Worte und bekam Applaus aus dem Plenum. Er nehme das Thema sehr ernst und kündigte im gleichen Atemzug Gespräche mit allen Führungskräften in den Kommissariaten und Dienstgruppen an. Chatgruppen mit rechtsextremen Inhalten seien ihm aus Hagen nicht bekannt. „Aber als Dienstvorgesetzter von 1.300 Kolleginnen und Kollegen kann ich nicht ausschließen, dass der ein oder andere nicht auch in ein schwieriges Fahrwasser gekommen ist.“
Er finde es richtig, dass sich die Polizei einer kritischen Diskussion stelle, „aber wir können mit Recht sagen, dass wir eine gut arbeitende Polizei sind, wo die überwiegende Anzahl der Kollegen fest auf der Verfassung steht und den Eid lebt.“
Für den täglichen Dienst dürfen sich die Polizeibeamten in Hohenlimburg nun an einer modernen Wache erfreuen, die innen und außen den – positiv formuliert – „Charme der 50er-Jahre“ abgelegt hat. Dafür gibt es aktuelle Technik, sanierte Duschen, Büros und Umkleideräume sowie einen Eingang mit Sicherheitsschleuse und „dem angeblich schönsten Tresen in NRW“, wie Wachleiter Michael Bischoff nicht ohne Stolz verkündete.
Neuer Bezirksbeamter in Hohenlimburg
Michael Jaeger ist neuer Bezirksbeamter in der Polizeiwache Hohenlimburg. Er übernimmt den Platz von Ralf Quosig, der sich zuletzt in den Ruhestand verabschiedet hatte. Der Polizeihauptkommissar wird für Anliegen der Bürger im Bereich Innenstadt, Wesselbach, Nahmer, Oege, Holthausen, Auf der Heide zuständig sein. Zuvor hat Michael Jaeger 22 Jahre bei der Kriminalpolizei in Hagen gearbeitet.
Er freue sich auf die neuen Aufgaben, sagte Jaeger gestern im Rahmen der Eröffnung der neuen Polizeiwache. „Ich habe mich sofort wohlgefühlt und bin gut in das Team aufgenommen worden.“ An der Seite des 57-Jährigen arbeitet weiter Reinhard Saß als zuständiger Bezirksbeamter für den Bereich Elsey, Reh, Henkhausen, Berchum und Tiefendorf.