Hagen. Eine leidenschaftliche Krankenpflegerin gibt in Hagen auf und kündigt. Ein fatales Signal – kommentiert WP-Redakteur Jens Stubbe.
Eine Frau, die in Hagen für ihren Job brennt, die ihn mit Leidenschaft ausübt, für die es eine Passion ist, sich um andere zu kümmern, resigniert. Welch fatales Signal, welch Hilfeschrei.
Authentischer als diese Krankenschwester kann man kaum schildern, was viele Pflegekräfte bewegt. Wer aus Patienten- oder Angehörigenperspektive den Alltag auf Stationen erlebt hat, mag vielleicht noch am ehesten nachvollziehen können, welchem Druck diejenigen ausgesetzt sind, die sich für unsere Gesundheit einsetzen. Diese Krankenschwester steigt aus – auch weil sie es sich finanzielle leisten kann. Für viele andere gilt das nicht.
Konzept für die Schublade
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Die Lösung für dieses Pflege-Dilemma, das jene, die sich wie ein Hamster in einem Rad fühlen, täglich mürbe macht, liegt in besseren Arbeitsbedingungen: bessere Bezahlung, mehr qualifiziertes Personal, verlässliche und damit familienkompatibele Arbeitszeiten. Das aber mag ein frommer Wunsch bleiben in einem Gesundheitssystem, das Kliniken und Trägern finanzielle Fesseln anlegt.
Dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich einig sind, dass sie ein gemeinsames Konzept erarbeiten, ist ein starkes Zeichen. Dass dieses wiederum in einer Schublade verschwindet, ist fatal.
Leidtragende sind Pflegekräfte – und am Ende die Patienten.